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April 2, 2014

Don’t hassel The Hoff: Was sich Startups vom Medienprofi abschauen können

Liebe Startups, versteht mich nicht falsch, ich liebe es, eure frischen Ideen in die Medienwelt zu tragen und euch bei eurem Wachstum zu unterstützen! Trotzdem übertreibe ich nicht, wenn ich sage, dass die Pressekoordination für The Man. The Myth. The Hoff, die wir im Rahmen seiner Promo-Tour für das Acceleration Festival betreuen durften, der wohl aufregendste Tag meiner bisherigen Karriere war. Mal ganz abgesehen davon, dass ich den Tag mit einer der coolsten Persönlichkeit der 80er und 90er verbringen durfte, konnte ich auch ein paar großartige PR-Tricks vom alten Medienhasen abschauen, von denen sich so manches Startup eine Scheibe abschneiden könnte. Anstatt euch also mit allen Details zu seinem jugendlichen Teint, der geölten Stimme und dem Baywatch-Lächeln zu langweilen (fangirlige Details gerne beim nächsten Treffen), hier ein paar Learnings vom Medienprofi himself:

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1. Stay professional:

Wenn man wie David Hasselhoff seit 30 Jahren im Rampenlicht steht, eigentlich alles gesehen und alle Fragen beantwortet hat, entlocken einem Medientermine verständlicherweise nicht mehr unbedingt euphorische Luftsprünge – vor allem dann nicht, wenn die findige PR-Beraterin einen anstrengenden Tag voller Einzelinterviews präsentiert. Die Kür besteht darin, trotzdem immer professionell zu bleiben. Kaum erreicht der erste Journalist das Interviewzimmer, sitzt das Lächeln, es wird geschäkert und auf jede Frage professionell geantwortet (egal wie oft sie am gleichen Tag schon gestellt wurde). Gleiches gilt auch dann noch, wenn ein Journalist in der Vergangenheit vielleicht einmal etwas nicht so Nettes geschrieben hat – je professioneller der Auftritt, desto kleiner die Angriffsfläche.

2. Get your story straight:

Egal ob blutiger Anfänger oder langjähriger Medienprofi, die oberste Regel für jedes Interview lautet: Vorher überlegen, welche Botschaften vermittelt werden sollen. Jedes Interview bietet Unternehmen die Chance, etwas über ihre Ideen zu erzählen – was genau potenzielle Nutzer so erfahren sollen, überlegt man sich also besser vorher. David Hasselhoff hat es hier natürlich besonders schwer, denn den Redakteuren ist es egal, dass er eigentlich wegen der Promotion des Acceleration Events in der Stadt ist. Zu verlockend ist die Chance, dem Kultstar endlich alle Fragen zu seiner Karriere und seiner Beziehung zu Berlin zu stellen. Glücklicherweise kann einem alten Medienhasen wie The Hoff in dieser Hinsicht niemand mehr etwas vormachen und so schafft er es, jedes Interview gekonnt so zu lenken, dass er auch über seine Konzertreihe sprechen kann. Natürlich ist auch dann nicht garantiert, dass die Medien das Event in den Fokus stellen, aber zumindest haben sie gutes und sympathisches Material. Pro Tip: Ein cooles Promo-T-Shirt mit dem Logo der anstehenden Partyreihe sieht nicht nur gut aus, sondern lässt sich auch wesentlich schwerer aus einem Beitrag schneiden als ein Statement. Es schadet also nie, zum Interview im Corporate Look zu erscheinen.

3. Silence is gold:

Wird im Interview eine Frage gestellt, die zu persönlich ist oder den Interviewten gewollt schlecht dastehen lassen soll, kann die Stimmung schnell umschlagen. Anstatt sich jedoch auf die Provokation des Redakteurs einzulassen und womöglich wütend zu reagieren oder aus dem Interview zu stürmen, gilt es, Ruhe zu bewahren und die Beantwortung der Frage freundlich aber bestimmt abzulehnen. Lässt man sich aus der Fassung bringen, sagt man im schlimmsten Fall Dinge, die im Kontext des Beitrags falsch ausgelegt werden können und ein schlechtes Licht aufs Unternehmen werfen. Deshalb lieber im Voraus festlegen, welche Themen heikel werden könnten und im worst case auf goldene Stille zurückgreifen.

Natürlich gibt es auch einige Dinge, die man sich als gefragter Celebrity leisten kann, wovon man als junges, unbekanntes Unternehmen im Medienkontakt allerdings lieber Abstand nehmen sollte:

Don’t let them wait:

Bei einem internationalen Star wie David Hasselhoff ist es ja fast vorprogrammiert, dass es zu Verzögerungen kommt. Er weiß, dass die Redakteure sich um einen Termin mit ihm reißen und kann es sich deshalb erlauben, die Interviews, sagen wir mal, „flexibel“ zu starten. Während Mr. Baywatch und seinem strahlenden Lächeln dabei niemand böse sein kann und die Journalisten die Wartezeit gern in Kauf nehmen, sieht das Machtverhältnis bei eher unbekannten Gründern etwas anders aus. Um den Redakteur nicht schon im Voraus zu verstimmen, ist Pünktlichkeit bei Medienterminen Pflicht!

Don’t be overly picky:

Starallüren sollten Startups auch bei der Medienauswahl nicht an den Tag legen. Während The Hoff sich seine Interviewpartner mehr oder weniger aussuchen und durchaus auch mal einen Termin ablehnen kann, sollten Gründer dankbar für mögliche Interviews sein und diese wahrnehmen, auch wenn zunächst vielleicht kein A-Medium an der Angel hängt. Generell sollten Startups mit dem Start der aktiven Kommunikation offen für Gespräche sein und nicht aus Angst vor negativer Berichterstattung gar nicht erst den Mund aufmachen. Jedes Interview bietet die Chance, der Welt etwas von seiner tollen Idee zu erzählen – mit dem richtigen Medientraining und Beherzigung der oben genannten Tipps vom Profi kann doch eigentlich gar nichts schief gehen.

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Storytelling Workshop Berlin

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Wichtiges Stilmittel im Storytelling: Rhetorik
Julia Beyer
Head of Onboarding bei Mashup Communications
Mit offenem Ohr, geballter Expertise und (fast) unerschütterlicher guter Laune bereichert Julia seit 2012 das Mashup-Team. Wer könnte da besser geeignet sein, um neuen KundInnen und KollegInnen beim Start der gemeinsamen Heldenreise zur Seite zu stehen?