1. Erst einmal die Fakten: Wie heißt du, wie heißt dein Blog und worum geht es dort?
Ich bin Franziska Schmid und mein Blog heißt „Veggie Love“. Ich schreibe über Gastronomie, Mode, Kosmetik und Ernährung – kurzum über veganen Lifestyle.
2. Warum hast du ihn gegründet?
Als ich mich vor über sechs Jahren für eine vegane Ernährungs- und Lebensweise entschieden habe, wollte ich nicht auf den Besuch in schönen Cafés und coolen Restaurants verzichten. Ich mag pinken Nagellack und roten Lippenstift, aber bitte ohne Tierversuche und ohne Tier drin. Für Mode soll niemand leiden müssen – keine Tiere, keine Menschen und nicht die Umwelt. Aus der Recherche nach Produkten und Locations für mich wurde dann 2010 mein Blog, mit dem ich zeigen möchte, dass Veganismus gut ist und gut aussieht.
3. Was zeichnet deinen Blog aus, was unterscheidet ihn von anderen?
Als ich im August 2010 mit dem Bloggen über veganen Lifestyle begonnen habe, war Veganismus weit entfernt davon ein Trendthema in den Medien zu sein. Umso wichtiger war es mir, dass eine solch vorurteilsbehaftete Lebensweise schön verpackt wird: gutes Design und ansprechendes Layout der Seite sowie eine gewisse Leichtigkeit im Schreibstil. Ich war damals die Erste, die keine Rezepte gepostet, sondern über Veganismus auch über die Küche hinaus geschrieben hat.
4. Wie viel Zeit investierst du pro Woche in deinen Blog?
Ich habe aufgehört, mein Leben in Bereiche zu unterteilen – mein Blog ist das Herzstück meiner Arbeit, aber Arbeit hört bei mir auch nicht an der Bürotür auf. Ideen und Inspiration lauern überall und auch wenn ich nicht jeden Tag einen Artikel für mein Blog schreibe, beschäftige ich mich jeden Tag auf irgendeine Art und Weise (sehr gerne) mit meinem Blog.
5. Was ist dein liebstes Blogger-Tool?
Ganz vieles läuft bei mir noch sehr altmodisch: Notizen und Termine halte ich handschriftlich fest. Deshalb sind mein Kalender von Moleskine und ein Notizbuch für alles rund ums Blog meine wichtigsten Tools. Darüber hinaus Dropbox, verschiedene Bildbearbeitungsapps fürs Smartphone und natürlich WordPress.
6. Wie viele Klicks erhältst du so am Tag und wie baust du Reichweite auf?
Meine Reichweite ist über die Jahre organisch gewachsen, aber als ich mich vor einiger Zeit näher mit SEO beschäftigt habe, sind mir so einige Lichter aufgegangen. In Zeiten von sinkenden Reichweiten, wie zum Beispiel bei Facebook, ist es wichtiger denn je, ins „eigenes Haus“ zu investieren. Das regelmäßige Posten auf Twitter, Facebook und Instagram gehört dennoch ganz selbstverständlich zum Bloggen dazu. Und es hat sicher nicht geschadet, dass ich von Anfang an immer wieder und regelmäßig für Zeitschriften oder andere Online Magazine geschrieben habe.
7. Wie verdienst du dein Geld?
Wie jede Bloggerin und jeder Blogger habe ich verschiedene Einkommenszweige: Ich verdiene Geld direkt mit dem Blog, halte Vorträge übers Bloggen und digitale Kommunikation, und seit meinem Buch über grüne Smoothies auch über Detoxen. Ich stehe Kunden rund um deren Online-Kommunikation beratend zur Seite und arbeite in Teilzeit als Social Media Managerin für eine große Tierrechtsorganisation. Nicht zuletzt mit Schreiben: Mein erstes Buch („7 Tage grün – Grüne Smoothies und Rohkost“ erschien Anfang des Jahres.
8. Wann ist ein Gastbeitrag von kommerziellen Anbietern spannend für deinen Blog?
Nie, da ich prinzipiell keine Gastbeiträge veröffentliche. Advertorials dagegen sind eine andere Geschichte, wobei ich bei der Auswahl sehr streng bin und das beschriebene Produkt oder Unternehmen wirklich zu mir und zum Blog passen muss. Glaubwürdigkeit ist das höchste Gut von Bloggern und mit meiner gehe ich sehr sorgfältig um.
9. Welche Blogs liest du selbst am liebsten?
Blogs, auf denen ich Dinge entdecke, die ich selbst noch nicht kenne. Wenn es um vegane Blogs geht, dann mag ich Once Upon A Cream sehr gerne, dort stellt die charmante Wienerin Daniela tolle Kosmetikprodukte vor und das schicke internationale Online-Magazin Vilda über veganen Lifestyle würde ich auch lesen, wenn ich dort nicht Autorin wäre.
10. Der wichtigste Tipp an Unternehmen, die Blogger-Relations aufbauen wollen?
Bloggerinnen und Blogger als das sehen, was sie sind: Menschen, die mit viel Leidenschaft und Herzblut über die Themen schreiben, die ihnen wichtig sind. Und als Menschen, die Arbeit(szeit) in ihr Blog stecken.
Mir persönlich ist es immer wichtig, auf meinem Blog Inhalte zu zeigen, die nicht auf zig anderen Blog schon zu sehen war. Das „Gießkannenprinzip“ halte ich weder in der klassischen PR noch bei Blogger-Relations für sinnvoll. Deshalb arbeite ich lieber mit Unternehmen zusammen, denen es wichtig ist, dass das Blog auch wirklich zu ihrer Marke passt statt ihr Produkt auf möglichst vielen Blogs unterzubringen. Kurz gesagt: Lieber mit einigen gut ausgewählten und passenden Bloggern langfristig zusammen arbeiten.
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Redaktion
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Influencer Relations, Interviews