1. Erst einmal die Fakten: Wie heißt du, wie heißt dein Blog und worum geht es dort?
Mein Blog heißt „Svenja Hofert HR und Karriereblog“ (www.svenja-hofert.de). Ich schreibe dort Kolumnen über Themen aus der Arbeitswelt, oft sind es Impulse und Gedankenanstöße. Es kann um die Generation Y gehen, um Führung ohne Hierarchien, um Berufsorientierung für Ältere, um Stärken und Potenziale, den Fachkräftemangel, der keiner ist oder Arbeitszufriedenheit….
2. Warum hast du ihn gegründet?
Ich habe viele Bücher geschrieben und Schreiben spielt eine wichtige Rolle in meinem Leben. Es ist ein einfaches und authentisches Marketing. Ich kann so Kunden vorsortieren: Wer sich angesprochen fühlt, ist eben auch eher ein passender Kunde für uns. Zumal meine Themen immer einen eigenen Stil haben, sie sind kein Mainstream. Das heißt, man sieht und liest Persönlichkeit.
3. Was zeichnet deinen Blog aus, was unterscheidet ihn von anderen?
Ich sehe und höre als Geschäftsführerin und Beraterin sehr viel Unterschiedliches – von meinen Kunden, von Bekannten, Kollegen etc. Ich habe sehr viele Insights und denke, viele Dinge müssen gesagt oder neu gedacht werden. Medien können recherchieren – ich kann mehr. Ich kann auch davon erzählen, was ich erlebe.
4. Wie viel Zeit investierst du pro Woche in deinen Blog?
Das kann man nicht auf den Tag beziehen. Manchmal so, manchmal anders, auf jeden Fall ein bis zwei Stunden die Woche. In manchen Zeiten mehr, dann weniger.
5. Was ist dein liebstes Tool?
WordPress. Sonst benutze ich keine Tools.
6. Wie viele Klicks erhältst du so am Tag und wie baust du Reichweite auf?
Das interessiert mich nicht wirklich, weil ich ja direkt kein Geld damit verdienen will. Es gibt drei Kategorien: 1 = Sehr gut abgerufene und populäre Beiträge, die 100.000 Unique Visits haben, die mir aber viel weniger für mein Unternehmen bringen als 2= Beiträge, die vor allem unter Multiplikatoren kursieren – und helfen, ein Image aufzubauen. Dann gibt es wiederum Beiträge, die direkt Kunden bringen, z.B. Beiträge wie „würden Sie 100.000 Euro ins Bloggen investieren“ oder meine Beiträge, die sich an Experten im Karrierecoaching richten.
7. Wie verdienst du dein Geld?
Ich habe eine Karriereberatung mit Mitarbeitern, ein E-Book-Portal und bin Mit-Geschäftsführerin eines Weiterbildungsinstituts für Teamcoachingausbildungen. Mit dem Blog verdiene ich direkt nichts, obwohl die Reichweite ausreichen würde.
8. Wann ist eine Kooperation mit kommerziellen Anbietern spannend für deinen Blog?
Gar nicht. Unabhängigkeit ist entscheidend für mich.
9. Welche Blogs liest du selbst am liebsten?
Andere HR-Blogs, etwa den von Henrik Zaborowski, Geist und Gegenwart oder Buckmanngewinnt.
10. Der wichtigste Tipp an Unternehmen, die Blogger-Relations aufbauen wollen?
Beziehungen aufbauen, keine Links. Gute Ideen haben, die meisten PRler haben grottenschlechte: die nächste Infografik, schon wieder eine Studie oder gar reine platte Produkt-PR. Individuelle Ideen entwickeln. Bloß keine SEO-Leute ansetzen, die lauter Serientexte schreiben. Nicht bestechen! Bloß keine Gastbeiträge unterkriegen wollen. Keine durchsichtigen Kommentare mit offensichtlichen Links.
Generell: Nicht nerven. Mein Blog ist wie Fort Knox, weil ich damit kein Geld verdienen muss. Das macht mich unabhängig – und es den PRlern aber auch schwer.
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Redaktion
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Influencer Relations, Interviews