Bloggerkooperationen sind in aller Munde. „Blogger werden“ löst langsam „Model“ und „Musiker“ unter den Traumjobs der jüngsten Generation ab. Viele Unternehmen fragen sich da, wie sie qualitative und verlässliche Kooperationspartner ausmachen können. Blogger wiederum stehen vor der Herausforderung, sich auch im kommenden Jahr von der Konkurrenz abzuheben. Wir haben uns mal umgehört, was 2017 eine erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen Influencern und Unternehmen ausmacht.
Interaktion und Netzwerkpflege: Die Mär von der Reichweite
Anders als noch im Vorjahr haben Unternehmen inzwischen verstanden, dass Influencer ein ernstzunehmender Marketing-Kanal sind. Dennoch lässt sich die Qualität eines Blogs nicht allein an den Zahlen ablesen. „Es ist das Zusammenspiel aus einer guten Reichweite, Interaktionszahlen, hochwertigen Bildern und Texten sowie die Story an sich, die entscheiden“, weiß Mia Marjanovic von heylilahey. Henriette Zwicks Erfahrung bei Super Mom ist ähnlich: „Influencer mit weniger, aber dafür treuen Fans können viel besser mit ihnen interagieren“. Für Blogger steht deshalb die Pflege ihrer Community an erster Stelle. „Influencer leben schließlich von dem Feedback und der Inspiration, die ihnen ihr Umfeld bietet“, so Maik Zehrfeld von langweiledich.net. Neben seinem Blog DADDYlicious engagiert sich Kai Bösel aktiv als Netzwerker: „Ich investiere viel Zeit für die Pflege meines Netzwerks BOOMblogs. Auf Blogger-Events, Messen oder einfach mal zum Kaffee treffe ich mich mit Kollegen und Partnern. So habe ich schon einige Kooperationen erreicht.“
Starke Storys, Humor und gute Bilder: Kreative Freiräume lassen
Influencer leben von ihrer Kreativität. Allerdings entstehen einzigartige und interessante Kampagnen nur mit dem notwendigen Freiraum. „Deshalb sollten Blogger Gegebenheiten nicht einfach hinnehmen, sondern stets Ideen hinterfragen – auch ihre eigenen,“ so Adam Groffmann von travelsofadam.com. Patricia Kaiser bebildert als professionelle Fotografin ihren Blog The Kaisers selbst gemeinsam mit ihrem Mann: „Wir setzen auf eigene Ideen, authentische Texten und auf hochwertige Bilder.“ Auch die Beiträge von im gegenteil leben vom Visuellen. Ihre Bilder produzieren sie meist selbst und achten dabei auf eine starke und persönliche Story. Autorin Annelie Krahlisch-Pehlke rät: „Um Menschen für ein Unternehmen zu begeistern, schadet ein Lacher an der richtigen Stelle nie. Nur so ist es uns möglich, in der Vielzahl an Bloggern/Influencer/Instagrammern nicht unterzugehen.“
Gemeinsamkeiten langfristig leben: Markentreue und kooperativen Nischen
Längere Kampagnen und Aktionen eignen sich am besten, um Zielgruppen zu involvieren. „Markentreue zeichnet einen qualitativ passenden Influencer aus. Das ist immer spannender, als einmalig zu bewerben“, sagt die Berliner Super Mom. Auf Gemeinsamkeiten zu setzen, statt sich Konkurrenz zu machen, sieht auch Mia Marjanovic als qualitativen Indikator: „Mit Fair Fashion und Nachhaltigkeit belege ich eine Nische, in der wir Blogger uns gegenseitig unterstützen. Dabei pushen wir uns gemeinsam, anstatt uns als Konkurrenz zu sehen – weil wir für dieselbe Sache einstehen.“
Individuell und glaubwürdig sein: Die Basics bleiben zeitlos
Die neue Generation an Bloggern hat oft eine sehr strategische Herangehensweise. Sie ist mit Social Media aufgewachsen, hat gute Marketing-Kenntnisse und weiß ganz genau, wie man eine Online-Plattform vermarktet. Trotzdem gilt es, keinen Trends hinterherzurennen. Wer den eigenen Charakter und Ansprüche hervorhebt und sich nicht verstellt, wird von vielen Follower mit ihrer Treue belohnt. So sieht es auch Annelie von im gegenteil: „Wir haben eine politische, soziale und ethische Meinung, die wir jederzeit und gerne offen kundtun. Das erkennen unsere Leser und daher haben wir einen hohen Glaubwürdigkeitsbonus.“ Authentizität bleibt die Prämisse. „Wir wollen nahbar und wir selbst sein“, so Patricia Kaiser.
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Redaktion
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Brand Storytelling, Influencer Relations, Marketing