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März 21, 2018

9 Fragen an Michael von THE SUIT LEAGUE

Was macht eigentlich einen modernen Gentleman aus und vor welchen Herausforderungen steht dieser im Alltag? Wir haben Michael, den Blogger von thesuitleague.com, getroffen. Er zeigt, dass ein gehobener Stil noch heute Menschen begeistern kann.

THE SUIT LEAGUE MICHAEL

Michael in drei unterschiedlichen Styles

1. Erst einmal die Fakten: Wie heißt du, wie heißt dein Blog und worum geht es dort?

Ich heiße Michael. Seit zwei Jahren betreibe ich den Menswear- & Lifestyle-Blog www.thesuitleague.com, der Männer anspricht, die sich – wie ich – vorrangig für klassische Mode- und Luxus-Produkte interessieren. Im Blog erfahren Männer alles über den Anzug und wie er am besten sitzt. Einen besonders hohen Stellenwert nimmt dabei das Thema How-To ein: Bei mir finden User nicht nur Outfit-Inspirationen, sondern sie lernen auch etwas dabei – zum Beispiel, wie man eine Fliege richtig bindet. Für ungeübte Hände ist das Binden einer Fliege nicht immer ganz leicht. Man muss schon sehr viel Geduld und Willen mitbringen. Mittels eines Videos zeige ich, wie einfach das geht. Darüber hinaus nehme ich meine User mit auf meine Reisen. Dafür habe ich ein Format geschaffen, das den Namen „Travel In Style – Ein Gentleman geht auf Reisen“ trägt. Wir produzieren Tagebücher, die meine Reise-Erlebnisse dokumentieren und die Spots der jeweiligen Stadt einfangen. Das sind nicht immer große, bekannte Metropolen, sondern auch mal Orte, die man nicht sofort auf dem Schirm hat.

2. Wie lautet die Geschichte hinter deinem Blog?

Anders als bei unseren ausländischen Nachbarn, ist der deutsche Male-Blogger-Markt sehr dünn besetzt. Zudem werden hierzulande Männer mit 30 und 40 kaum angesprochen. Es fehlt an Identifikationsfiguren, die auf Augenhöhe mit der relevanten Zielgruppe kommunizieren. Wir haben einfach andere Themen und Interessen als noch mit Anfang 20. Irgendwann habe ich entschieden, das Steuer selbst in die Hand zu nehmen und diese Lücke zu schließen. Der Name THE SUIT LEAGUE war schnell gefunden. Er sollte möglichst unverkennbar sein und meinen Stil auf den Punkt bringen. Der Markt ist noch lange nicht abgegrast. Ich plädiere dafür, dass mehr Männer zu Stift und Papier greifen bzw. zur Tastatur und Kamera und ihre Sichtweise von Stil mit uns teilen.

3. Was zeichnet deinen Blog aus, was unterscheidet ihn von anderen?

Innerhalb meines Blogs beantworte ich Fragen des männlichen Business-Alltags; zum Beispiel, wie man einen Koffer richtig packt, ohne dass danach die Hemden einem Faltenrock ähneln oder was der Dresscode im Vorstellungsgespräch ist – aber auch, wie man in wenigen Sekunden ein Einstecktuch faltet und wie man mit einfachsten Mitteln den perfekten Afterwork-Drink mixt. Ich bewege mich schon länger auf dem Parkett der Geschäftswelt und kann heute meine Erfahrungen weitergeben. Wir bemühen uns dabei leidenschaftlich diese Themen in einer hochwertigen Bildsprache und einem ästhetischen Setting zu inszenieren. Das ist unser täglicher Anspruch. Dieses Jahr werde ich den Themen Reise, Auto und Genuss mehr Aufmerksamkeit widmen. Ziel ist es, den gesamten Kosmos eines modernen Gentlemans abzubilden.

4. Mit welchem anderen Blogger würdest du gerne mal zusammenarbeiten?

Ich möchte gerne mal mit Igee Okafor zusammenarbeiten, Gründer des gleichnamigen Blogs. Wir kennen uns mittlerweile seit vier Jahren – anfangs nur über die sozialen Kanäle, letztes Jahr haben wir uns dann offline in New York getroffen. Mir gefällt sein unvergleichlicher Stil und seine unglaubliche positive Energie.

Michael Christian Meyer

Für jede Situation passend gekleidet

5. Der wichtigste Tipp an Unternehmen, die Blogger-Relations aufbauen wollen?

Wäre ich das werbetreibende Unternehmen, würde ich mir zunächst überlegen, was ich von einer Blog-Kooperation erwarte, welches Ziel ich mit der Kampagne verfolge und wie ich den Erfolg am Ende messe. Gleichermaßen wichtig finde ich die Überlegung zur Art der Produktinszenierung – d.h., soll das Produkt im Zentrum stehen oder Teil einer Geschichte sein und damit eher subtil eingebunden sein. Habe ich alle Punkte für mich beantwortet, würde ich genauso viel Zeit und Mühe investieren, um den Blogger zu finden, der zu meiner Marke passt und das Produkt authentisch und originell seiner Leserschaft vermitteln kann. Das Briefing sollte dann im Vorfeld sehr genau besprochen werden, um klare Verhältnisse auf beiden Seiten zu schaffen. So werden keine falschen Erwartungen geweckt, die der Realität nicht standhalten. Grundsätzlich würde ich Bloggern ihren Freiraum lassen und ihre Kreativität wenig beschneiden. Sie kennen ihre User am besten.

6. Wie entscheidest du, ob eine Kooperation passt?

Das Produkt muss in erster Linie zu mir passen. Innerhalb von Sekunden läuft die Geschichte in meinem Kopf ab, und ich sehe bereits die fertigen Fotos oder Videos vor meinem geistigen Auge. Ich achte dabei stets auf ein homogenes Markenumfeld. Das Bild muss am Ende stimmig sein.

7. Arbeitest du mit einem Management oder machst du alles allein?

Ich manage mich selbst. Ich kenne das Werbe-Business schon lange und bin dadurch stark verdrahtet. Aber ich bin nicht ganz alleine. Unterstützung erfahre ich noch durch zwei feste Fotografen, ein Video-Team, eine Korrektorin und einen Medienanwalt.

8. Welche KPIs findest du besonders wichtig für gelungene Kooperationen? (Viele Marketingverantwortliche legen ja hauptsächlich Wert auf Reichweite, aber was ist daneben noch wichtig?)

Das hängt sehr stark davon ab, mit welchen KPIs ein Marketingverantwortlicher eine Kooperation als gelungen einstuft. Geht es beispielsweise um Steigerung der Brand Awareness, des Traffics, der Sichtbarkeit der eigenen Marke oder um Abverkauf, Leads, Newsletter-Anmeldungen. Für viele Unternehmen ist eine große Reichweite des Bloggers alleine sicher kein Garant für wirtschaftlichen Erfolg. Sie haben mit Streuverlusten zu kämpfen, die überflüssige Kosten verursachen. Immer interessanter für die Werbebotschaft werden sogenannte Micro-Influencer, die zwar eine deutlich geringere Follower-Zahl aufweisen, jedoch in der Regel eine viel höhere Interaktionsrate erzielen als die großen Influencer Accounts. Sie bedienen eher Nischenthemen und gehören oft selbst zur Zielgruppe des Kunden. Entscheidend ist also auch das Engagement der Follower – besser gesagt, wie eifrig klicken, liken, kommentieren und sharen die Follower des Influencers. Zudem sollten auch die Follower zur Käuferschaft passen. Ein reines Männermodelabel hat bestimmt nicht viel von einer Kooperation mit einem Male Blogger, dessen Gefolgschaft zu 80-90% weiblich ist. Eine Luxusuhrenmarke, die Produkte im fünf- bis sechsstelligen Euro-Bereich anbietet, wird vermutlich keine Teenager primär im Visier haben.

9. Wenn dir alle Menschen der Welt zuhören würden, was würdest du Ihnen sagen?

Ich darf Albert Einstein zitieren: „Genieße deine Zeit, denn du lebst nur jetzt und heute. Morgen kannst du gestern nicht nachholen und später kommt früher als du denkst.“

Workshop

Handybildschirm mit Fotografie eines Croissants

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