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Unternehmensgeschichten auf die Ohren: So gelingt der Corporate Podcast
Communications – PR, Content, Redaktion Tools 19. April 2018

Unternehmensgeschichten auf die Ohren: So gelingt der Corporate Podcast

Notizen zurechtgelegt? Mikrofon an? Aufnahmeprogramm startbereit? Noch einmal kurz durchatmen, abklatschen und die Aufzeichnung läuft. So ähnlich läuft es jeden zweiten Dienstag ab, wenn Tommy und ich unseren Podcast „Im Doppelpack Günstiger“ aufnehmen. Podcasts erleben derzeit einen starken Aufwärtstrend und werden daher auch als Content-Marketing-Instrument für Unternehmen immer interessanter. Was aber wird außer einem Mikro und einem Programm noch benötigt und was gilt es beim Podcast-machen zu beachten? Hier kommen ein paar Tipps.

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1. „Ruhe bitte!“ – Das Handwerkszeug

Ein Podcast steht und fällt mit der Soundqualität. Dank sich rasend schnell entwickelnder Tools kann dieser heutzutage spielend einfach aufgenommen werden. Die dafür notwendigen Apps verstecken sich meist auf dem Smartphone oder dem PC. Programme wie Quick Time Player, Audacity oder GarageBand reichen hier schon völlig aus. Da aber vor allem die Audioqualität von entscheidender Bedeutung ist, sollte auf jeden Fall ein gutes Mikrofon zum Einsatz kommen. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass es sich lohnt, hier etwas tiefer in die Tasche zu greifen. Denn die Soundqualität variiert zwischen günstigen und teureren Modellen und nichts ist schlimmer, als wenn die eigene Stimme später im Podcast blechern oder dumpf klingt.

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2. „Ton ab!“ – Einen groben Plan machen

Einen großen Fehler, den Tommy und ich am Anfang gemacht haben, war, dass unsere erste (glücklicherweise nicht gesendete) Aufnahme von vorne bis hinten durchgeskriptet war. Wir hatten uns Zeitfenster gesetzt, die jeweils mit unterschiedlichen Themen gefüllt wurden. Daneben für uns beide sichtbar die Stoppuhr. Dies konnte nur schiefgehen, was wir bereits daran merkten, dass wir drei Anläufe für die Aufnahme brauchten. Unsere ersten Aufzeichnungen, die es tatsächlich in die Ohren unserer Hörer geschafft hatten, stellten das komplette Gegenteil dar. Wir plapperten viel drauflos. Eine klare Struktur war nicht erkennbar. Erst mit der Zeit fanden wir die goldene Mitte und eine grobe Unterteilung der Sendezeit. Neben einer kurzen Einleitung, einem Hauptteil und einem Schlussteil sollten wiederkehrende Elemente integriert werden, sodass die Hörer wissen, was sie erwartet. Wir haben zum Beispiel die #Kulturkatze integriert, wo Tommy und ich jeweils Musik, Literatur und Events vorstellen.

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3. „Ton läuft!“ – Aussprache und aussprechen lassen

Beim Podcast-machen ist es wichtig, sich in die Hörer an den Endgeräten hineinzuversetzen und immer zu bedenken, dass sie nur die Stimmen hören und kein Bild von den Sprechern vor Augen haben. Wenn also zwei oder mehr Personen im Podcast sprechen, kann das gut und gerne schon mal verwirrend für den Hörer sein. Daher ist es wichtig, sich gegenseitig aussprechen zu lassen und zu vermeiden, gleichzeitig zu sprechen. Damit die Hörer auch wissen, wer gerade spricht (vor allem wichtig, wenn mehr als zwei Sprecher involviert sind), hilft es auch, sich ab und an mit dem Vornamen anzureden.

4. „Und bitte!“ – Zum Mitmachen animieren

Konstruktives Feedback der eigenen Hörerschaft ist wichtig! Die Hörer dazu aufrufen, Verbesserungs- und Themenvorschläge, Kritik und Lob zu geben, ist eine wichtige Möglichkeit, sich von Folge zu Folge stetig zu verbessern. Wir haben für unseren Podcast eine eigene E-Mail-Adresse eingerichtet, an die unsere Fans schreiben können. Das Feedback, welches dann ins Haus flattert, sollte natürlich nicht unkommentiert gelassen werden. Dafür kann zum Beispiel eine kleine Rubrik eingerichtet und in dieser die Briefe vorgelesen werden. Natürlich sollten hier nicht nur die Lobeshymnen ihren Platz finden, auch Kritikpunkte – wenn vorhanden – sollten thematisiert werden. Auf diese Weise fühlen sich die Hörer ernstgenommen und erhalten das Gefühl, Teil des Podcasts zu sein.

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5. „Cut! – So geht Podcast-Hosting

Um den eigenen Podcast zu hosten, gibt es verschiedene Lösungen. Der amerikanische Platzhirsch ist Libsyn.com, wo nahezu jeder englischsprachige Podcast gehostet ist. Aber mit einem monatlichen Beitrag von fünf bis sieben Euro nicht ganz günstig. Beim deutschen Anbieter Podcaster.de ist man schon ab einem Euro pro Monat dabei und erhält einen guten Einblick in die Podcast-Statistiken. Wer es etwas umfangreicher mag, ist bei SoundCloud an der richtigen Adresse – vor allem, wenn es um Reichweitenaufbau geht. Richtige Profis hosten ihren Podcast auf dem eigenen Blog und basteln sich ihren RSS-Feed selbst, was aber etwas mehr Arbeit macht.

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6. „Cut! It’s a Wrap!“ – Geschichten erzählen, nicht erfinden

Ein Podcast bietet gegenüber Texten einen klaren Vorteil: Es ist ein persönliches Format. Die Stimme spricht uns direkt an und macht es leicht, eine Beziehung zu Storys und Inhalten aufzubauen. Menschen unterhalten sich gerne und lieben es, sich Geschichten über und von anderen anzuhören. Je nach Zielgruppe sollten die angesprochenen Themen Relevanz und Informationsgehalt haben. Zum Schluss bietet es sich an, den Hörern eine Handlungsaufforderung mit auf den Weg zu geben, z. B. ganz konkrete Tipps oder auch eine Message zum Nachdenken. Ein kleiner Tipp: Podcasts sollten maximal eine Stunde gehen, nicht länger.

Ganz wichtig: Der Podcast sollte nicht nur veröffentlicht, sondern auch in den sozialen Medien verbreitet werden. Das kann durch Einbetten in Blogartikel und Webseiten, durch Einbindung in interaktive und multimediale E-Books und natürlich auf den jeweils verwendeten Kanälen geschehen.

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Beispiele für gelungene Unternehmenspodcasts:

„Hotel Matze“ von Mit Vergnügen

Matze Hielscher vom Berliner Stadtmagazin Mit Vergnügen trifft sich in „Hotel Matze“ mit großen und kleinen Künstlern, smarten Unternehmern und spannenden Interview-Partnern, um mehr über ihre Geschichten zu erfahren. Dabei kommen nicht nur die Erfolgsstorys zum Vorschein. Matze spricht mit seinen Gästen auch über Misserfolge, Einflüsse und Entscheidungen, wie ihr Alltag aussieht und worüber sie lachen.

Die Podcasts von SPIEGEL Online

In „Stimmenfang“ wird geklärt, wie Politik funktioniert, die „Netzteil“-Reihe blickt in die Tech-Zukunft und im „Debatten-Podcast“ kommentiert Sascha Lobo Zeitfragen und Netzpolitik-Themen. Reportern, die von ihren Recherchereisen berichten, kann bei „Hörweite“ gelauscht werden.

TED Talks Business Podcasts

Die beliebten Vorträge gibt es nicht nur im Videoformat, sondern inzwischen auch praktisch als Podcast für unterwegs. Hier kommen Unternehmer und Business-Experten aus der ganzen Welt zu Wort und teilen ihre außergewöhnlichen und inspirierenden Geschichten.

BBC Thinking allowed

Diese Podcast-Reihe regt die Hörer zum Nachdenken an. Der Soziologe Laurie Taylor teilt seine neusten Erkenntnisse darüber, wie unsere Gesellschaft funktioniert. Thematisch ist von Work-Life-Balance bis New Work alles dabei.



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