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April 4, 2018

Alles auf Anfang: Wie Tommy der Mut zur Veränderung packte

Kürzlich durfte ich meinen Kollegen Tommy Dobs interviewen. Es wurde ein sehr persönliches Gespräch. Vielen Dank, Tommy.

Tommy Dobs

Lange Zeit der einzige Mann bei Mashup Communications, sympathisch und immer einen lockeren Spruch auf den Lippen. Man könnte denken, dass er es sehr einfach hat, auf Menschen zuzugehen, ein Job in der PR-Agentur vorherzusehen war und ihm das Kommunikationsgen in die Wiege gelegt worden ist. Doch das war nicht immer so.

Zur Schulzeit galt Tommy als relativ schüchtern. Es ist ihm nicht leicht gefallen, auf Menschen zuzugehen. Er musste sich vorher genau überlegen, was er sagen soll, wenn er mit jemandem ins Gespräch kam. Als er dann in der 11. Klasse seine jetzige beste Freundin traf, wurde der Stein ins Rollen gebracht und Tommy beschritt durch ihre Motivation neue Wege – die ihm langsam aber sicher immer mehr Selbstvertrauen brachten.

Nach der Schule ging er nach Cottbus, um E-Business zu studieren. Dabei führte ihn sein Weg in eine WG, wo er in spaßiger und familiärer Atmosphäre Freunde fürs Leben kennenlernte. Selbstorganisierte WG-Battles, angelehnt an „Schlag den Raab“, gemeinsame Abendessen und viel Musik – ob vor den Lautsprechern oder auch hinter dem Mikrofon: So viel ausgelebte Kreativität, Geselligkeit und Zusammenhalt taten ihm gut. So sammelte er positive Erfahrungen während seines Studiums und machte dadurch große Sprünge, was sein Selbstbewusstsein anging. Dieses Gefühl und noch viel mehr nahm er später auch in den Job mit.

Raus aus der Komfortzone  – aber wohin?

Linux, Open Source, HTML – Was ursprünglich Tommys Plan war und zur Realität wurde, fühlte sich nicht mehr richtig an. Irgendwann zwischen Debugging, Club Mate und leeren Pizza-Kartons stellte er fest, dass die Welt nicht nur aus Java oder Nullen und Einsen besteht. Da gab es für den früheren IT-Studenten einen Bruch: „Ich merkte, dass ich da ein Tool als meinen täglichen Begleiter hatte und keine Menschen. Das, was ich zwischenmenschlich aus meiner vergangenen Zeit mitgenommen habe, sei es privat oder in de Uni, war auf einmal abhanden gekommen. Das war eine herausfordernde Zeit, in der ich mir oft die Frage stellte, ob das so alles richtig sei“, so Tommy zurückblickend.

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Er fühlte sich an seine Bachelorarbeit zurückerinnert, als er die politischen Wahlen von Blinden analysierte und in enger Zusammenarbeit mit nationalen Vereinen einen webbasierten Prototyp als Lösungsmöglichkeit entwarf und umsetzte. Ein Herzensprojekt, wie er selbst sagt. Doch was war davon übrig geblieben? Auch wenn er seine Bachelorarbeit mit sehr gut abgeschlossen hat und mit seiner Themenwahl etwas Sinnvolles bewirken konnte, war er damit nicht mehr glücklich. Da er es liebte in Gesellschaft zu sein, fehlte ihm plötzlich der menschliche Austausch im Berufsleben: „Ich hatte alles im Leben, was ich brauchte: Freunde, Hobbys und einen Job, aber das reichte nicht. Ich wollte Menschen um mich haben, war gern kreativ und brachte gerne meine Ideen zu Papier. Da wuchs der Entschluss für einen Quereinstieg. Ziel: PR.“ Er überzeugte die Personaler mit seiner authentischen, humorvollen sowie zielorientierten Art und bekam die Stelle bei Mashup Communications, auch wenn PR komplettes Neuland für ihn war. Das gab ihm einen neuen Schub an Motivation.

Skat, Fußball, Mainstreampopper – Challenge accepted!

Stillsitzen und Tee trinken? Das gibt es bei Tommy nicht. Er liebt Veränderungen sowie Challenges und möchte seine Mitmenschen immer wieder aufs Neue überraschen. Es reichte ihm nicht, „nur“ jede Woche auf dem Fußballplatz zu stehen und fand den ungewöhnlichen Weg zum Skat. „‚Skat?’, viele konnten mein Hobby nicht verstehen, aber ich war süchtig nach Wettkämpfen, schon immer“, erzählt er. Neben dem Ballsport war das Kartenspiel für ihn eine Möglichkeit, seinen Ehrgeiz auszuleben. Denn er liebt es nicht nur an Wettkämpfen teilzunehmen, sondern auch zu triumphieren. Mit zarten 14 Jahren gewann er die Berliner Meisterschaft im Skat, nahm zudem an nationalen Meisterschaften teil und heimste den ein oder anderen Pokal ein. „Zugegeben, das Teilnehmerfeld war meist nicht größer als ein Fußballteam. Sprich: Knapp über zehn angehende ‚Skatprofis’ traten gegeneinander an.“ Mit einer Skat-„Karriere“ hätte damals niemand aus seinem Freundeskreis gerechnet. Immer wieder sorgte er bei Freunden und Familie für Überraschungen.

Des Weiteren gründete er 2013 zusammen mit einem Freund eine Band. „Es war im wahrsten Sinne des Wortes eine Schnapsidee, als wir unseren ersten Song aufnahmen. ‚Cool, tight und locker – wir sind die Mainstreampopper’, lautete unsere erste Hook“, schmunzelt Tommy. „Als wir merkten, dass wir Spaß daran hatten, kamen uns mehr Ideen, ich als Lyriker, mein guter Freund Randy als Virtuose an der Gitarre oder Cubase. Es ging sogar soweit, dass wir im Rahmen unseres Europa-Trips an den unterschiedlichsten Orten kleine Live-Sessions gaben. Am Strand von San Sebastian, in den Pyrenäen oder in einem Park in Bordeaux. Nach einigen Songs, staubte das Projekt ein wenig ein. „Irgendwann blieb wenig Zeit, um das Projekt ‚Mainstreampopper’ fortzuführen. Studium und Nebenjobs nahmen schlichtweg zu viel Zeit ein“, fügt er melancholisch an. Mit „E-E-E-Elektro“ produzierten die „Mainstreampopper“ eine Persiflage des Elektro-Hypes. Hier könnt ihr kurz reinhören:

 

Podcast als neues Herzensprojekt: „Im Doppelpack Günstiger“

 

 

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„Ich wollte schon immer, dass sich meine Mitmenschen wohl fühlen, und einfach gute Laune versprühen“, erklärt Tommy seinen Tatendrang. So kam auch die Motivation, sein neues Herzensprojekt „Im Doppelpack Günstiger“ ins Leben zu rufen. Das ist eine Podcast-Reihe, die er mit seiner guten Freundin Steffi seit knapp einem Jahr regelmäßig produziert. Zu der Idee kam es, als die beiden am Tag nach einer Party telefonierten und mit etwas angeschlagener Stimme über die Welt sinnierten. Tommy sagte zu ihr, dass sie sich wie der weibliche Domian anhören würde, und brachte damit den Stein ins Rollen.

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Allein unter Frauen: Für Tommy nichts Neues

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Tommy ist oft von vielen Frauen umgeben: sowohl im Freundes- als auch Bekanntenkreis. Und auch bei Mashup war er eine lange Zeit der einzige männliche Angestellte. Aber er wusste, worauf er sich einließ: „Es gibt nun mal mehr Frauen als Männer in der PR-Branche“, sagt er mit einem Augenzwinkern. Wenn man Tommy fragt, was das Besondere an Frauen ist, sagt er, dass sie sehr kommunikativ und offen seien. Bei Männern hat er manchmal das Gefühl, dass man da erst die harte Schale knacken müsse, um dem weichen Kern zu entdecken. Aber eigentlich ist das auch Quatsch, auf Verallgemeinerungen steht er nämlich überhaupt nicht. Vielleicht ist es auch nur eine Art Tendenz. Ich wollte von ihm wissen, was man als Mann mitbringen muss, um mit Frauen gut zusammen arbeiten zu können. Seine Antwort: „Man sollte klar sagen, was man denkt. Aber viel wichtiger beim Ehrlichsein ist, wie(!) man es sagt – denn es gibt viele Arten, etwas anzusprechen. Man muss dafür ein Feingefühl entwickeln. Natürlichkeit spielt dabei eine wesentliche Rolle.“

Sein Erfolgsrezept: In allen Lebenslagen neue Wege wagen

Der größte persönliche Gewinn war es, dass er sich vom Studium und den vorgegebenen Strukturen gelöst hat. Er fing einen Job an, den er nicht gelernt hat, und musste fast komplett von vorne anfangen. Seine Erfahrungen aus der Studentenzeit aber kann er in allen Lebenslagen einsetzen. Diese haben ihm auch bei dem neuen Job weitergeholfen. Was er gerne Menschen weitergeben möchte: Veränderungen sollte man nicht scheuen. „Man muss offen sein für Neues und den Mut haben, das zu machen, worauf man wirklich Lust hat“, so Tommy. „Was bringt es dir, ein Hobby zu haben, das dir nichts zurückgibt? Für mich ist es wichtig, neue, inspirierende Wege zu gehen, an eigenen Schwächen zu arbeiten und sich selbst weiterzuentwickeln, ohne dabei von seinen Werten und Vorstellungen abzurücken“, hält er abschließend fest.

Übrigens hat Tommy auch schon bereits sein Nächstes Ziel auserkoren: Poetry Slam. Das möchte er im Alleingang machen und sich vor einem breiten Publikum präsentieren. Dieses Jahr soll es losgehen. Es bleibt weiterhin spannend.

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