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Präsentieren mit Storytelling-Requisiten statt ödem PowerPoint
Campfire – Employer Branding Campus 7. June 2018

Präsentieren mit Storytelling-Requisiten statt ödem PowerPoint

Legofigur mit einem Pinsel in der Hand und steht vor einer Leinwand
Photo by Daniel Cheung on Unsplash

Bei Reden und Vorträgen ist die Begleitung durch Präsentationen mit PowerPoint oder Keynotes noch sehr üblich. Häufig arbeiten die Sprecher auf ihren Folien mit Stichpunkten, Absätzen und / oder Diagrammen. Die Chance, Wort und Bild zu einer Geschichte zu verbinden, bleibt noch weitgehend ungenutzt. Doch gerade beim Storytelling in Reden ist das Potenzial visueller Inhalte enorm. 90 Prozent aller Informationen, die im Gehirn ankommen, sind visuell.

Ein guter Redner setzt seine visuellen Mittel so ein, dass sie keine zusätzlichen Informationen enthalten. Sie sollen genau die Emotionen verstärken, die er beim Publikum hervorrufen möchte. Folien, die das können, enthalten meist nur einzelne Bilder, Wörter oder maximal einen ganzen Satz, um die Botschaft des Redners emotional zu unterstreichen. Damit das funktioniert, muss der Vortragende natürlich erst eine gute, klare Bildsprache finden und sich folgende Fragen beantworten: Was ist das Ziel meines Vortrages und was die Botschaft?

Es bedarf ein paar Handgriffe, damit aus einem Bild eine Geschichte wird, die den Zuhörer auf eine Reise mitnimmt. Welche das sind, erfahrt ihr in diesem Blogpost:

Storytelling Tools: Über den Tellerrand schauen

Zwei Verkehrsschilder mit der Aufschrift One Way
Photo by Brendan Church on Unsplash

Was wir von Hochzeitsreden kennen, erwarten die Zuhörer auch in Business-Vorträgen: Interaktion, Dramaturgie, Rhythmus und ein gewisses „Herzklopfen“. Es müssen nicht immer PowerPoint und Keynotes sein, weitere Formate wie beispielsweise Prezi können jeder Rede das gewisse Etwas verleihen:

Prezi.com ist wohl die bekannteste PowerPoint-Alternative. Bei dieser Cloud-basierten Software sitzt der Nutzer quasi vor einem unendlich großen, virtuellen „weißen Blatt“ bzw. interaktiven Whiteboard. Jetzt kann er es Schritt für Schritt mit Textfeldern, Bildern und Filmen füllen. Diese Objekte können anschließend bequem vergrößert, verkleinert, gedreht und verschoben werden. Durch das Anlegen von „Pfaden“ oder Zoom-In- und -Out-Effekten (ähnlich dem Anflug bei „Google Earth“) entstehen Dynamik und Kurzweile. Das starre Erzählprinzip von PowerPoint wird aufgelöst.

Sinne ansprechen in Reden – Requisiten mitnehmen

Eine Glühbirne, die im Raum schwebt
Photo by Sean Patrick Murphy on Unsplash

Wer mit seinem Vortrag wirklich aus der Menge hervorstechen möchte, dem stehen viele innovative Möglichkeiten jenseits von PowerPoint zur Verfügung. Eine Rede mit Requisiten aufzupeppen, ist eine wunderbare Möglichkeit eine Geschichte erlebbar zu machen. Das Publikum hat fünf Sinne und ist in der Lage, eine Menge Input zu verarbeiten. Aber Achtung: Nur gut gemacht, erreicht man mit neuen Formaten auch neue Vortragsdimensionen, schlecht gemacht, wirkt es schnell wie unangenehmes Straßentheater.

Bill Gates machte in aller Welt Schlagzeilen, als er während seines TED-Vortrags über Malaria ein Einmachglas voller Stechmücken aufschraubte und witzelte: „Es gibt keinen Grund, warum nur die Armen dieser Welt diese Erfahrung machen sollten.“ Wenn man die Möglichkeit hat, ein wichtiges Utensil effektiv und sinnvoll in die Rede einfließen zu lassen, hat man eine große Chance, sich mit seinem Vortrag ins Gedächtnis des Publikums einzubrennen.

Sinnesstimulation

Es gibt einige Möglichkeiten, um zweidimensionale Bilder in echte Erlebnisse umzuwandeln. Köche, Lebensmittelhersteller oder Parfümeure können den Zuschauersaal mit köstlichen Düften füllen oder das Publikum schnuppern und probieren lassen. Außerdem können gezielt akustische Laute eingesetzt werden. Oder es werden 3D-Brillen ans Publikum verteilt, wenn man im Vortrag auf 3D-Bilder und –Filme setzt. Solche Präsentationen sprengen die üblichen Darbietungen und bleiben so im Gedächtnis, sind allerdings nur für eine bestimmte Art von Reden geeignet.

Illustriertes Interview

Aufgeschlagenes Notizbuch auf einem Tisch mit geöffnetem Füller und Brille im Hintergrund. Auf der Seite steht geschrieben das Wort Notes
Photo by David Travis on Unsplash

Ein Interview kann eine gute Alternative zu einem Vortrag sein. Dieses Format eignet sich besonders, um mehrere Themen zu beleuchten oder mehr und tiefergehendes über ein Thema zu erfahren als bei einer reinen Präsentation. Beispielsweise kann man Bilder oder Videos des Befragten einspielen, welche als erfrischende Bezugspunkte für das Gespräch dienen. Dieses Format ist ein guter Mittelweg zwischen Vortrag und Interview.

Musikalische Begleitung

Warum hat fast jeder Film einen Soundtrack? Weil Musik Emotionen verstärkt. Besonders bedeutungsvolle Momente wie Spannung, Leid, Sehnsucht oder Hoffnung können mit der richtigen Melodie unterstrichen werden. Warum also nicht auch Musik zur Untermalung von Vorträgen verwenden?

Überraschungsgäste einladen

Ein Affe klammert sich an einem Treppengeländer fest. Er hat den Mund geöffnet und sieht erstaunt aus
Photo by Jared Rice on Unsplash

Wenn man eine ungewöhnliche Geschichte von einem Menschen erzählt hat, kann man die Wirkung noch steigern, indem man diesen Menschen aufs Podium holt. Während einer TED-Konferenz 2014 schilderte der Biophysiker Hugh Herr, wie die Tänzerin Adrienne Haslet-Davis, im Vorjahr beim Anschlag auf den Marathonlauf von Boston schwer verletzt worden war. Er entwickelte für sie eine neuartige Beinprothese. Dann verblüffte er das Publikum, indem er sie auf die Bühne holte und sie bat ihre erste öffentliche Tanzvorstellung mit dem neuen Bein zu geben.



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