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April 29, 2019

Der feurige Weg eines Spice-Girls

Gewürze aus Sri Lanka zum selbst bestimmbaren Preis in Deutschland

Es war einmal eine Bremerin in Sri Lanka…

Vier Jahre ist es nun her, dass die ehemalige Marketing-Expertin beschloss, aus dem stressigen Agenturalltag in Deutschland auszubrechen, um den Kopf freizubekommen und einen neuen Weg einzuschlagen. Der Plan stand und ein zwei-monatiges Volontariat in einer Eco-Lodge im Dschungel Sri Lankas stand ihr bevor. So packte die damals 30-Jährige ihren Koffer und machte sich auf in eine unbekannte Welt.

Laura in der EcoLodge in Sri Lanka mit Blick auf die Gewürze

Eintauchen in eine neue Welt – ein Koffer voller würziger Überraschungen

Knapp 12 Flugstunden später landete die Bremerin endlich auf der heißen, südasiatischen Insel und war überwältigt von den vielen neuen Eindrücken. Während ihrer freiwilligen Arbeit in der Küche der Eco-Lodge kam sie schnell in Kontakt mit vielen frischen Gewürzen. In der täglichen Arbeit mit den Produkten aus dem eigenen Bio-Anbau lernte Laura von den Einheimischen. Ihr nordischer Gaumen wurde zunehmen verwöhnt. Einige Monate nach Rückkehr in die Heimat war die Sehnsucht nach den Geschmäckern der asiatischen Gewürze so stark, dass sich Laura einige davon nachbestellte. Als sie das Paket öffnete und der Duft von frischem Zimt und scharfem Pfeffer ihre Küche füllte, war die Idee zur lang ersehnten Selbstständigkeit geboren. Diese hochwertigen Aromen müssen nach Deutschland gebracht werden! Voller Motivation und Energie stürzte sich Laura Hals über Kopf in ihr Herzensprojekt Yummy Organics und begann mit der Recherche.

Yummy Organics Gründerin Laura In Sri Lanka mit einem Gewürz-Bauer

Die ersten Hürden meistern und zentrale Meilensteine erreichen

Es gibt zahlreiche Bestimmungen für den Import von Lebensmitteln aus Nicht-EU-Ländern. Es erfordert Zertifikate und Gutachten bzgl. Lebensmittelsicherheit und -hygiene, die sich der heute 34-Jährigen erst im Laufe der Zeit eröffneten. Auch Themen wie Buchhaltung musste sich die Aroma-Zauberin aneignen und belegte zahlreiche Gründerseminare. Mit dem Duft in der Nase und dem Geschmack auf der Zunge ließ sich Laura jedoch nicht von ihrem Vorhaben abbringen und blieb am Ball. Als die Spedition mit der ersten Palette an Gewürzen vor der Tür stand, war die Freude riesig. Die monatelangen Vorbereitungen wurden endlich belohnt. Laura konnte die lang ersehnten Produkte entgegennehmen. Selbst im grauen Bremen war sie dank der intensiven Düfte sofort wieder in der Sonne und Wärme Sri Lankas. Nun konnte der Verkauf endlich in Deutschland losgehen und die neugierigen Kunden beglückt werden. Die erste Bestellung und das erste Päckchen war für Laura ein aufregendes Erlebnis voller Glücksgefühle.

Schalen mit nachhaltigen Gewürzen aus Asien

Grüße von der Werft: Empfang in Hamburg und Unterstützung durch die Hilfswerft

Durch die Nähe zum Wasser und dem Tracking ihrer dritten Lieferung konnte Laura sogar dem Schiff beim Einlaufen in den Hamburger Hafen zusehen und ihren Gewürzen zuwinken. Unterstützt wird Laura von der ebenfalls in Bremen ansässigen Organisation Hilfswerft, die sich für soziales Unternehmertum einsetzt und regelmäßig Informationsveranstaltungen für Startups gibt. Auf diesem Weg hat es die Yummy Organics Gründerin auch in das Social-Entrepreneurship-Netzwerk geführt, wo sie seitdem schon viele Kontakte knüpfen konnte. Hier wurde Laura auch auf ihre aktuelle Weiterbildung der Genussakademie Bayern zur Gewürz- Sommelière aufmerksam. Dafür gewann sie ein Stipendium der Adalbert-Raps-Stiftung und belegte auch bei dem von der Hilfswerft organisierten Bremer Wirkungspreis den ersten Platz. Außerdem ist sie zuletzt eine von 20 Gründerinnen geworden, die Teil des Programmes „Unternehmerinnen der Zukunft 2019“ sind.Mit einem persönlichen Berater an ihrer Seite sammelt sie viele Erfahrungen. So kam es dazu, dass die Hilfswerft Yummy Organics auch auf dem neu erschienenen Poster der 222 nachhaltigen Unternehmen in Deutschland aufgenommen und veröffentlicht hat. Auf diesem Weg entsteht ein Mehrwert für beide Seiten. Die Bremer stärken sich gegenseitig.

Laura mit dem ersten Import aus Sri Lanka, Asien mit den nachhaltigen Gewürzen

Das Baby geht online… und die erste Online-Krise bahnt sich an

Das Alleinstellungsmerkmal des Onlineshops kam der Gewürzliebhaberin eines Nachts. Nach schlaflosen Stunden im Bett kam sie zu der Idee: Die Kunden sollten den Preis der Produkte selbst bestimmen können. Mit einem Regler können Interessierte den Preis selbstständig festlegen. Gleichzeitig bekommen sie die Information, welche Auswirkungen der gewählte Preis auf die Kleinbauern in Sri Lanka hat, bzw. was dadurch ermöglicht wird. Als erster Gewürz-Onlineshop mit diesem Konzept ging die Bremerin im November 2017 mit Yummy Organics online. Mit zunehmender Bekanntheit ihres Onlineshops bahnte sich jedoch leider auch die erste Online-Krise für das Spice-Girl an. Leider wurde ein Nutzer einer Schnäppchenplattform auf Yummy Organics aufmerksam und verbreitete den Link in dem Portal. Daraufhin gingen zahlreiche Bestellungen von Käufern ein, die nur bereit waren einen minimalen und absolut nicht rentablen Preis zu zahlen. Auch wenn die Befürchtung immer im Raum stand, dass es passieren würde, so war die Enttäuschung groß, als es dann soweit war. Der Fairness halber ging die junge Gründerin auf die Kunden zu und fragte sie, ob sie trotz der Konsequenzen für die Kleinbauern und ihr frisches Unternehmen die Produkte zu dem angegebenen Preis erhalten wollen. Einige gingen glücklicherweise noch mal in sich und änderten ihre Meinung. An die anderen Klienten wurden die bestellten Gewürze trotzdem versandt.

Yummy Organics Gewürze im Glas direkt aus Asien geliefert zum Verkauf in Deutschland

Optimistischer Blick in die Zukunft

Trotz Höhen und Tiefen und einigen Niederschlägen lässt sich die Bremerin jedoch nicht aus dem Konzept bringen und glaubt weiter an das Gute in den Menschen und ihre Wertschätzung für qualitativ hochwertige Lebensmittel. Denn schließlich überwiegen die positiven Erfahrungen. Die Mehrheit der Kunden ist bereit, angemessene Preise für die nachhaltig und biologisch angebauten Aromen zu zahlen. Und wenn die Zweifel doch wieder zunehmen, dann öffnet die Kräuterfee eine ihrer Gewürzdosen und ist beim Geruch von scharfem Curry, würziger Kurkuma und süßen Nelken sofort wieder in den Feldern und Regenwäldern Asiens. Die Ziele der Gewürz- Sommelière sind hochgesteckt: Die Menschen aus den Anbauländern sollen in Zukunft auch von Yummy Organics profitieren und durch Projekte unterstützt werden, weshalb die Motivation mit jedem zusätzlichen Erfolgsmoment steigt.

Laura und Gewürzbauer auf dem Weg durch den Wald in Sri Lanka, um Gewürze in Deutschland zu verkaufen.

Mit einer guten Tat das Thema Nachhaltigkeit voranbringen

Das Hilfswerft-Poster der „Nachhaltigen 222“ hebt zum einen die Arbeit der Hilfswerft hervor und steigert zum anderen die Bekanntheit von sozialen Startups und deren Geschichten. Der Multiplikator-Effekt, hervorgerufen durch das Aushängen des Plakats in Unternehmen oder auch Haushalten, verstärkt das Bewusstsein für verantwortlichen Konsum in der Gesellschaft. Das Poster kann auf der Yummy Organics Website zu einem selbst gewählten Preis erworben werden. Drei Euro davon werden an Greenpeace, Sea-Watch und an das SOS-Kinderdorf Bremen gespendet. Somit werden neben der Hilfswerft auch weitere soziale Organisationen unterstützt. Nähere Informationen zu dem Plakat gibt die Hilfswerft hier. Auf diesem Weg kann jeder Einzelne von uns einen Beitrag zu einem nachhaltigen und fairen Lebensraum leisten, von dem wir alle profitieren.

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Christina Schoof
Christina brennt für Content und hält gerne Workshops. Mit farbenfroher To-Do-Liste sind auch die vielfältigsten Aufgaben kein Problem.