Leica vs. die chinesische Regierung
Die letzten 30 Jahre schwieg die chinesische Regierung die Ereignisse auf dem Tian‘anmen-Platz tot. Durch das entschlossene Eingreifen des Militärs sei die Stabilität des Landes gesichert worden, behaupten die offiziellen Stellen. Der Staat versucht seither jede kritische Debatte über das Tian‘anmen-Massaker innerhalb des Landes zu unterbinden. Lediglich die westlichen Medien berichteten über das Ereignis.
Als Leica den Kurzfilm veröffentlichte, war ihnen sehr wohl klar, dass die chinesische Regierung dies nicht gutheißen würde. Das Video sei eine Hommage an alle Fotografen, sagte ein Unternehmenssprecher. Wenig überraschend wurde die Kampagne quasi sofort vom Regime Chinas verboten. Auch wenn sich Gegner der Regierung für „The Hunt“ aussprachen, war die Reaktion in China mehrheitlich negativ. In Konsequenz distanzierte sich Leica offiziell von dem Werbefilm mit der Begründung, das von der Agentur Saatchi & Saatchi gedrehte Video sei von Leica nicht autorisiert. Nachdem die Werbeagentur in der Vergangenheit jedoch schon mehrmals hochkarätige Kurzfilme für den Kamerahersteller produziert hatte, ist die Begründung im besten Fall fadenscheinig.
Posted By
Lea Schindler
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Brand Building, Brand Storytelling, Kampagnen-Check