Die Techniker Krankenkasse hat zusammen mit YouTuber Cheng Löw ein aufwendiges Video gedreht. Dieses soll auf die Vorsorge beim Thema Gehör aufmerksam machen. Andreas Bündert, Bereichsleiter Marke und Marketing bei der TK, kommentiert dazu: „Für uns ist es selbstverständlich, unseren Zielgruppen dort zu begegnen, wo sie sich medial zuhause fühlen. Durch die Zusammenarbeit mit reichweitenstarken Influencern, mit der wir bereits gute Erfahrungen gemacht haben, zeigen wir, dass die Techniker junge Menschen erreicht und ihre Lebenswelt versteht. Hierbei setzen wir auf emotionales Bewegtbild, und authentische Geschichten, mit denen sich junge Menschen identifizieren können. Wir sind sehr gespannt auf die Reaktionen.“
Was wir gut finden:
- Einen YouTuber mit einer hohen Reichweite einzubeziehen ist ein super Ansatz für das anvisierte junge Publikum
- Video als Content-Format ist vor allem bei diesem Thema wesentlich interessanter als Bild und Text
- Statt Angst soll auf positivem Weg deutlich gemacht werden, warum Hören so wichtig ist
- Das Video ist sehr aufwändig gedreht (Bildqualität, Soundeffekte, viele Personen involviert)
- Es wird am Ende klar, was das Thema ist und was Hören in unseren Alltag bedeutet: Situationen die unterschiedliche Emotionen hervorrufen (unangenehm/Stress: Geschrei, Quietschen einer Schaukel; angenehm/Entspannung: Blätterrascheln)
- Obwohl wir mit der Authentizität des Protagonisten unsere Probleme hatten und uns teilweise etwas fremdgeschämt haben, muss man jedoch die Altersdifferenz in Betracht ziehen: Schaut man sich die über 1.000 YouTube-Kommentare an, ist die Resonanz der Teenager-Zielgruppe überwiegend positiv und begeistert.
Was wir empfehlen würden:
- Es bleibt ungenau, was die eigentliche Message ist: Ist es gut viel zu hören oder nicht? Die Metapher, dass er in diesen Film, der mit „Hören“ zu tun hat, „stürzt“, hat nichts mit dem eigentlichen Symptom des Hörsturzes gemeinsam. Während beim letzteren meist ein einseitiger Hörverlust eintritt, „leidet“ der Protagonist in dem Film (gerade zu Beginn) unter einem besseren Gehör. Statt des negativen Themas „Hörsturz“ hätte man durch einzelne Geschichten die Wichtigkeit unserer Ohren besser transportieren können. Ein gutes Beispiel ist die Szene im Video, in der er den kommenden Volleyball nur durch Hören rechtzeitig fängt. Mit einzelnen Themen/Geschichten zu Sport, Musik, Hobbys, etc. könnten sich Jugendliche wahrscheinlich noch besser identifizieren. Zudem wäre es dadurch auch möglich gewesen, in Serie zu gehen.
- Die Länge des Videos verlangt viel Geduld. Hier hätte man wesentlich kürzen können.
- Der Call to Action „Entdecke jetzt die Superwearables“ führt den Nutzer zu einer Landingpage mit teilweise aufwendigen Animationen und nicht ganz reibungsloser Navigation. Leider wird auch hier nicht ganz klar, worum es geht: nur um die Ohren oder auch ums Gehirn oder noch etwas? Der Vergleich mit technischen Spezifikationen von Computern etc. macht es leider schwerer, zu verstehen.
- Erst über mehrere Umwege gelangt man zu einer viel interessanteren, da personalisierten Landingpage namens „Bodyfacts“, auf der mit emotionalen und verständlicheren Vergleichen die bisherige Leistung von Augen, Herz, Händen & Co. veranschaulicht wird. Diesen Ansatz hätte man für Video wie auch ursprüngliche Landingpage wählen können.
Posted By
Miriam Rupp
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