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Der nächste Beitrag aus unserer Reihe Planet Storytelling führt uns diesmal in das ferne Südamerika, wir tauchen ein: Storytelling in Peru. Das Land der Inkas, mit einer weltweit angesehenen Gastronomie, dem Autor Mario Vargas Llosa und natürlichen Schätzen. Von Wüste über Gebirge und Regenwald bis zur Küste beherbergt Peru verschiedene Klimazonen und landschaftliche Besonderheiten. Hinter Vulkanen, Regenbogenbergen und dem höchsten schiffbaren Gewässer verbergen sich alte Sagen und Ereignisse, die eine Fundgrube aus Tradition und Kultur bieten. Mit Folklore, Tanz und Literatur wurde hier Geschichte geschrieben, die heute noch in Form von bunten Abenteuern und Heldenreisen erzählt wird.

Auf der Reise in ein Land vor unserer Zeit

Peru erkunden und erleben – das heißt, die wohl weltweit bekannteste Sehenswürdigkeit Perus besichtigen. Hierfür begeben sich Entdecker und Abenteuerlustige auf eine aufregende Reise mit vielen Etappen. Knapp zwei Autostunden von der ehemaligen Inka-Hauptstadt Cusco entfernt liegt Ollantaytambo. Von hier fährt der antike, aber neu eingerichtete Inca-Rail-Zug in die beeindruckende Flora und Fauna Perus. Durch ein grünes Tal, vorbei an Wasserfällen, bunten Schmetterlingen und begleitet durch Folklore-Musik. Ein Erzähler berichtet über die Geschichte der Inkas, die Epochen, Zivilisationen und Bräuche, die von Generation zu Generation weitergegeben wurden. Mit Erzählungen im Ohr und der Sicht aus dem Fenster, eintauchen in eine paradiesische Welt, die noch unberührt scheint. Nach einer Busfahrt entlang aufsteigender Serpentinen, nähert sich das lang ersehnte Ziel. Zuletzt ein steiniger und steiler Fußmarsch, bis durch den Nebel der Blick auf das majestätische Machu Picchu erstrahlt.

Ein heiliger Ort auf über 2.000 Meter Höhe

Zwischen dem 13. Und 16. Jahrhundert herrschten in Peru die Inkas, eine indigene urbane Kultur. Sie bauten Machu Picchu, eine Stadt in den peruanischen Anden, die seit 2007 zu den sieben Weltwundern gehört. Die Inkas verständigten sich mit der immer noch vertretene Sprache Quechua. Ebenfalls präsent ist Aimara, wird jedoch nur von wenigen Menschen im Süden Perus gesprochen. Die offizielle und von 90% der Bevölkerung gesprochene Landessprache ist Spanisch. Der Name Machu Picchu ist Quechua und bedeutet alter Berg. Aus Versen und Sagen auf diesen drei Sprachen gehen die Erzählungen aus vergangen Zeiten hervor. Sie berichten von der Eroberung durch die Spanier unter Führung von Francisco Pizarro, welcher die Goldschätze der Inkas stahl. Überlieferungen in Gesang und Gedichten über Helden berichten von dem letzten Inka, Túpac Amaru, der im 16. Jahrhundert gefangen und hingerichtet wurde.

Zauberkunst in der Lunge der Erde

Im Amazonas Regenwald, der einen großen Teil zur Säuberung unseres Planeten beiträgt, sind auch heute noch Schamane zu finden. Diese führen traditionelle Rituale durch, die von Generation zu Generation weitergeben wurden. Von Feuer- bis Wasser- Ritualen sowie Behandlungen in der Pachamama (Muttererde) suchen Interessierte hier nach Spiritualität und Nähe zur Natur. Die Überlieferungen und Geschichten aus der Historie werden für Touristen auch oft in Theater-ähnlichen Aufführungen präsentiert und versetzt sie in begeistertes Staunen. Mit den ausdrucksstarken Masken, Kostümen und Klängen fühlt man sich so in eine andere Welt versetzt, der man mit gespannten Ohren und Augen folgt.

Es ist nicht alles Gold, was glänzt

Neben den vielen kulturellen und landschaftlichen Schätzen, die Peru zu bieten hat, gibt es jedoch auch eine Schattenseite. Zum Beispiel sind die sozialen Unterschiede in der Bevölkerung sehr groß, wodurch eine hohe Kriminalität herrscht. Die Politik ist ebenfalls von Skandalen gezeichnet und schafft es derzeit nicht, Ruhe in das Land zu bringen. Dies ist auch ein Aspekt, der von dem peruanischen Schriftsteller Mario Vargas Llosa in seinen Büchern thematisiert wird. Mit Storytelling versucht er, auf Missstände aufmerksam zu machen und berichtet in seinen oft autobiografischen Werken aus eigener Erfahrung. So unter anderem in seinem Buch „Der Geschichtenerzähler“, in dem der Nobelpreisträger für Literatur über die Ureinwohner aus dem Amazonasgebiet schrieb und dabei die kritische Frage thematisiert, wie viel Raum wir in der modernen Welt dem Traditionellen und manchmal „Primitiv“- Erscheinenden lassen.

Die Marke Peru als Geschichtenerzähler

Wie der Schriftsteller Mario Vargas Llosa bemüht sich auch die Marke Peru um ein vorzeigbares Land. Mit einer im Jahr 2012 veröffentlichten internationalen Kampagne ist das Land aus den Anden in all seiner Pracht zu sehen.  Sie motiviert Touristen aus aller Welt, die Naturwunder und Kultur der Südamerikaner zu erkunden. Ganz nach dem Motto „Erinnere dich an die gelebten Momente“ ist eine Reise nach Peru immer ein Erlebnis. Das Interesse an dem Land der Inkas wird durch Storytelling geweckt, aber richtig zu greifen sind die Erzählungen erst, wenn man seine eigene Geschichte aus dem Land der Inkas berichten kann.