
Was haben Googles Office-Partys, das Aus zwischen Adidas und Ye und spektakuläre Aufnahmen des Grand Canyon gemeinsam?
Sie alle sind Beispiele für hervorragendes Employer Branding auf LinkedIn. Arbeitgebermarken entstehen nicht mehr nur durch Recruiting-Maßnahmen, sondern durch ein konsistentes, glaubwürdiges Auftreten nach außen. Als weltweit größtes Business-Netzwerk, mit mehr als 830 Millionen Profilen und über 55 Millionen Unternehmen, ist LinkedIn der Schlüsselkanal schlechthin, um potenzielle Mitarbeitende zu erreichen, Einblicke in den Arbeitsalltag zu geben und Vertrauen aufzubauen.
Die Zahlen sprechen für sich: Drei von vier Jobsuchenden informieren sich vor einer Bewerbung über die Arbeitgebermarke eines Unternehmens. Fast 60 Prozent wählen ihre Arbeitsstelle auf Basis gemeinsamer Werte und 40 Prozent würden kündigen, wenn sie mit der Haltung ihres Arbeitgebers bei wichtigen gesellschaftlichen Themen nicht übereinstimmen.
Erfolgreiche Marken kommunizieren authentisch, greifen aktuelle Trends auf, zeigen ihre Unternehmenskultur und stellen ihre Stärken auf sympathische Weise in den Vordergrund. Sie senden eine klare Botschaft, mit der die Zielgruppe resoniert. Und zwar so sehr, dass sie teilt, liked und kommentiert.
Doch wie gelingt das?

1. Visuelle Inhalte mit Wiedererkennungswert
Bilder sagen mehr als tausend Worte, heißt es immer so schön. Auch auf LinkedIn entscheidet der erste Eindruck oft darüber, ob ein Beitrag wahrgenommen oder weggewischt wird. Hochwertige, emotionale oder ungewöhnliche Visuals ziehen die Aufmerksamkeit fast automatisch auf sich. Doch es müssen nicht immer Hochglanzbilder sein. Auch spontane Smartphone-Schnappschüsse oder kreativ gestaltete Karussells mit starken Bildmotiven schaffen Präsenz im Feed.
Wie das geht, zeigt Oatly mit einem Post zum Pop-up-Store in Paris. Die Motive wirken roh, echt und genau deshalb so nahbar – ein Volltreffer im aktuellen Zeitgeist. Auch Patagonia beweist zum #GivingTuesday ein sicheres Gespür für visuelles Storytelling. Mit eindrucksvollen Naturaufnahmen gelingt es der Marke, Nutzer:innen innehalten zu lassen und im gleichen Atemzug einen Spendenaufruf für die Non-Profit-Partner der Bekleidungsmarke zu starten.
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2. Werteorientierte Kommunikation
Kaum eine Brand versteht es so meisterhaft wie Patagonia, ihre Werte in jedem kommunikativen Schachzug spürbar zu machen. Das zeigte nicht zuletzt ein Beitrag aus dem Jahr 2022. Darin wurde verkündet, dass Gründer Yvon Chouinard das Unternehmen verschenkt – im Sinne seines lebenslangen Engagements für den Schutz unseres Planeten. Ein Moment, der alles vereint, wofür Patagonia steht. Chouinards Ruf als Nonkonformist, die konsequent umweltbewusste Markenidentität und der Mut, radikale Entscheidungen öffentlich zu machen – das ist Haltung, die inspiriert. Das Ergebnis: über 15.000 Reposts und fast 2.200 Kommentare.
Noch mehr über die spannende Lovebrand Patagonia, erfahrt ihr hier.
Menschen wollen sich mit ihrem Arbeitgeber identifizieren. Beiträge, die klar und glaubwürdig vermitteln, wofür eine Marke steht, schaffen nicht nur Sichtbarkeit, sondern auch Relevanz. Beispiele wie die öffentlichkeitswirksame Trennung von Adidas und Ye oder die zahlreichen Kampagnen zur Stärkung demokratischer Werte rund um die letzte Bundestagswahl zeigen: Haltung wirkt. Aber nur, wenn sie echt ist. Denn ähnlich wie bei Regenbogenflaggen, die von einigen Unternehmen als performativer Akt einzig zum Pride Month ausgepackt werden, droht sonst schnell der Eindruck reiner Symbolpolitik. Authentizität ist kein Kampagnen-Element, sondern muss sich wie ein roter Faden durch die gesamte Markenkommunikation ziehen.
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Tipp: LinkedIn bietet mit dem Feature „Commitments“ zudem eine zusätzliche Möglichkeit, Werte wie Diversität, Nachhaltigkeit oder Weiterentwicklung direkt auf dem Unternehmensprofil sichtbar zu machen.
3. Einblicke in die Unternehmenskultur
Wer will, dass das eigene Unternehmen als attraktiver Arbeitsplatz wahrgenommen wird, muss genau das sichtbar machen. Authentische Einblicke in den Arbeitsalltag, Teamdynamiken und gelebte Unternehmenskultur sind heute das, wonach Bewerber:innen wirklich suchen.
Google macht es vor: Unter dem Hashtag #LifeAtGoogle teilt der Tech-Gigant regelmäßig Behind-the-Scenes-Eindrücke seiner Mitarbeitenden. Besonders beliebt sind Posts über vierbeinige Teammitglieder, wie bei der hunde- und kostümfreundlichen Halloweenparty oder einfach ein paar Schnappschüssen der liebsten Feel-Good-Manager.
Teamaktivitäten, Events, Freiwilligenarbeit oder Feierlichkeiten. Wer auf LinkedIn authentisch wirken will, stellt am besten echte Geschichten in den Mittelpunkt. Die HR-Software Personio zeigt mit der „Day in the Life“-Reihe den Arbeitsalltag verschiedener Angestellter in unterschiedlichen Positionen. Das schafft Nähe, macht Aufgaben greifbar und hilft Interessierten, sich selbst im Unternehmen wiederzufinden.
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Tipp: Mitarbeitende einbinden lohnt sich! Ob als Testimonial, mit einem persönlichen Zitat oder einer kurzen Story – je echter der Einblick, desto glaubwürdiger die Wirkung. Auch das Konzept Corporate Influencer kann hier ein wertvoller Hebel sein, wenn es zur Marke passt und mit Freiraum umgesetzt wird.
Wir ihr aus Mitarbeitenden Markenbotschafter:innen macht und worauf es beim Thema Corporate Influencer noch ankommt, erklären wir euch in diesem Beitrag.
4. Trends und aktuelle Ereignisse
Ob Fußball-Weltmeisterschaft, Feiertage oder internationale Jubiläen – Themen, die ohnehin Aufmerksamkeit generieren, können sinnvoll in die eigene Kommunikation integriert werden. Entscheidend ist ein glaubwürdiger Bezug zur Marke, nicht das reine „Aufspringen auf den Trend“. Ein gelungenes Beispiel: Duo, die grüne Eule der Sprachlern-App Duolingo, hat sich zum Geburtstag von LinkedIn einfach selbst eingeladen und ein trendiges Reel gefilmt. Cross Promotion vom Feinsten!
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Mehr über die Heldenreise von Duolingo erfahrt ihr übrigens hier.
5. Hilfreiche Inhalte für Jobsuchende
Hand aufs Herz: Die Jobsuche kann überfordern. Wer bin ich? Wohin will ich? Und passt das überhaupt zu mir? Marken, die Menschen genau an diesem Punkt abholen und ihnen Orientierung geben, gewinnen Sympathie und im besten Fall neue Talente.
Ein gelungenes Beispiel liefert The Woke Salaryman. Mit charmanten Comics und einer illustrierten Entscheidungshilfe zur Frage „Soll ich bei meinem aktuellen Arbeitgeber bleiben?“ trifft das Unternehmen den Nerv der Zielgruppe – unterhaltsam, reflektiert und absolut relatable.
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Auch die Boston Consulting Group versteht, wie man als Helfer auf Augenhöhe punktet. Ein Ratgeber mit den wichtigsten Fragen fürs Vorstellungsgespräch zeigt Kompetenz und baut Vertrauen auf. Praktischer Nebeneffekt für das Employer Branding: Der Beitrag verlinkt direkt auf die eigene Karriereseite.
Fazit: Employer Branding auf LinkedIn ist ein Muss
Der Aufbau einer starken Arbeitgebermarke auf LinkedIn braucht Zeit, Fingerspitzengefühl und vor allem wertebasiertes Storytelling. Es ist nicht immer leicht, den ersten Schritt zu machen – besonders in einem Umfeld, das sich ständig verändert und in der Authentizität zur wichtigsten Währung geworden ist.
Perfektion ist dabei nicht das Ziel. Es geht darum, anzufangen, dranzubleiben und sich Schritt für Schritt als relevanter, transparenter und vertrauenswürdiger Arbeitgeber zu positionieren. Marken, die zuhören, teilen, inspirieren und sich trauen, nahbar zu sein, schaffen das, was kein Karriereseiten-Text je leisten kann: Vertrauen. Und genau das ist heute der entscheidende Wettbewerbsvorteil im Kampf um Talente.
Aller Anfang ist schwer, das wissen wir! Im Online-Kurs „Storytelling im Employer Branding“ zeigen wir euch, wie ihr mit Storytelling die richtigen Geschichten findet und glaubwürdig weitererzählt. Schaut rein, es lohnt sich!