Insta-Brand-Love: Wann sich Instagram für Unternehmen lohnt

Mit 200 Millionen aktiven Nutzern, 20 Milliarden Foto-Shares und 1,6 Milliarden Likes täglich kann man Instagram gut und gern als den aktuellen heißen Scheiß in Sachen Social Networks bezeichnen. Was überwiegend im privaten Rahmen angefangen hat, ist längst auch auf Unternehmen übergeschwappt. Mehr und mehr Brands versuchen sich an der Foto-Sharing-Plattform. Damit der Kanal sich für Unternehmen auch lohnt, sollten folgende fünf lieb gemeinte Ratschläge befolgt werden:

Mit den richtigen Erwartungen den Auslöser drücken

Wie Shakespeare schon zu sagen pflegte: Expectation is the root of all heartache. Soll heißen: Bevor das erste Quadrat geknippst wird, sollten Unternehmen sich zunächst klarmachen, zu welchem Zweck sie den Kanal überhaupt nutzen wollen. Anders als bei Pinterest, wo gezielt Bilder, z.B. aus dem eigenen Blog, geteilt und User damit auf die eigene Seite geleitet werden sollen, geht es bei Instagram keineswegs darum, Referral Traffic zu generieren. Vielmehr wird der eigenen Marke ein visuelles Profil gegeben, Kontakt zur Community aufgebaut und die Markenbindung damit langfristig gestärkt.

Wer Bilder will, muss Bilder machen

Eigentlich ein Nobrainer, aber nach meiner jahrelangen Beratungsarbeit möchte ich es trotzdem erwähnt haben: Für einen Foto-Sharing-Dienst wie Instagram braucht es natürlich auch Fotos! Wer im Unternehmensalltag keine passenden Bilder produzieren kann, sollte hier vielleicht besser Abstand nehmen. Das heißt im Umkehrschluss aber keineswegs, dass das beliebte Tool nur für Fashion und Lifestyle-Unternehmen mit vielen bunten Produkten geeignet ist. Wie z.B. der Account von Payment-Anbieter Paypal zeigt, können durchaus auch komplett virtuelle Services in quadratform mit Retro-Filter überzeugen. Das Unternehmen greift hierfür auf Community-Bilder zurück und zeigt in tollen Aufnahmen, was für schöne Produkte und Erlebnisse man durch Paypal finanzieren kann. Möglich ist demnach alles, Unternehmen sollten sich aber schon im Vorhinein überlegen, welche visuellen Inhalte zum eigenen Angebot passen könnten, wer sie machen wird und welchen Stil der Kanal insgesamt besitzen soll.

Ohne Worte: Storytelling in Bildern

Das Beispiel von Paypal bietet direkt eine Steilvorlage für den nächsten wichtigen Punkt: Das Storytelling! Wie alle Social-Media-Kanäle, geht es auch bei Instagram darum, die eigene Unternehmensgeschichte zu erzählen. Die Krux: Platz für Text bietet die Plattform wenig, es sind also aussagekräftige Bilder gefragt, auf denen der Unternehmensspirit im besten Fall möglichst prägnant eingefangen wird. Da der Kanal vor allem für seine Love-Storms und als Brand-Love-Katalysator bekannt ist, dürfen Follower hier als Markenbotschafter gern einbezogen werden.

Ein Quell der Inspiration: Bildmotive clever wählen

Wer sich Instagram einmal genauer ansieht, merkt schnell, welche Inhalte hier besonders ziehen: Die User sind neben ansprechenden visuellen Eindrücken im Retro-Charme vor allem auf der Suche nach Inspiration und kreativen Ideen. Von Rezepten, über Stylingtipps bis hin zu DIY-Anreizen – alles, was zum Mitmachen anregt, ist Instagram-Gold.

Form follows function: Formale Tricks für bessere Sichtbarkeit

Um richtig in den Dialog einzusteigen und von Fans wahrgenommen zu werden, behelfen sich Unternehmen am besten einiger formaler Tricks. Allen voran steht auch Instagram im Zeichen der heiligen Hashtags. Inbrünstig wie in keinem anderen Netzwerk vergöttern Instagrammer die kleine Raute und entwickeln in regelmäßigen Abständen neue Trends im Bandwurm-Style. Unternehmen die hier einsteigen wollen, sollten sich deshalb zunächst umschauen, welche gängigen Hashtags gerade verwendet werden und vor allem auch zum Unternehmen passen könnten. Für Events bietet sich vielleicht der #fromwhereistand-Tag an, Rezepte werden am besten mit #onthetable versehen und #makeportraits schreit geradezu danach, das eigene Team vorzustellen.

Zusatztipp: Um im Stream der Fans beim Posten möglichst weit oben aufzutauchen, sollten Bildbeschreibungen schon vorgetippt und einkopiert werden. Anders als in anderen sozialen Netzwerken zählt für die Platzierung nämlich nicht der Posting-Zeitpunkt, sondern schon der Beginn der Post-Erstellung. Während man wohlmöglich noch überlegt, was man zum neuen Super-Schnappschuss schreiben könnte, zieht die Konkurrenz bereits an einem vorbei. Auch das nachträgliche Einfügen von Hashtags katapultiert Unternehmen wieder an die Spitze des User-Feeds.

Photos:  Simon Collison CC BY NC ND 2.0

julia

Julia Beyer ist Head of Onboarding & Culture sowie Brand-Storytelling-Expertin bei Mashup Communications mit über 15 Jahren Erfahrung in der Kommunikationsbranche. In ihrer langjährigen Beratertätigkeit hat sie Unternehmen aus B2C und B2B in alle Ecken der deutschsprachigen Medienlandschaft gebracht. Als Teil des Workshop-Teams leitet sie zudem Vorträge sowie unternehmensinterne Workshops, in denen sie Insights und Inspirationen rund um Markengeschichten und Employer Branding auch auf Konferenzen, Panels und Branchentreffen teilt.

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