Erinnert ihr euch daran, wann ihr zum letzten Mal tatsächlich einen Link in eurer Googlesuche angeklickt habt? Ich auch nicht. Warum auch? Die AI-Overview hat meine Frage ja schon beantwortet. Böse Zungen zischen jetzt wahrscheinlich sogar: Google? Wer sucht denn noch dort? Mein Kumpel ChatGPT liefert mir nicht nur die Informationen, die ich brauche, sondern schreibt mir bei Bedarf direkt noch einen Blogpost, eine Rede oder ein Rezept dazu. Und ich sehe schon die mitleidigen Blicke unserer Enkel, wenn wir ihnen später schildern, dass wir uns tatsächlich mal durch seitenweise Links und Webseiten wurschteln mussten, um Wissen zu gewinnen. Ok, Millennial.
Aber nicht nur unser Image vor unseren Nachfahren wird durch den Aufstieg von KI quasi in die Steinzeit geworfen. Auch Unternehmen geraten durch den Shift hin zur generativen Suche ganz schön ins Schwimmen, denn SEO und andere Marketingmaßnahmen werden zunehmend nutzlos, wenn sie es nicht auch ins Herz der KI schaffen.
GEO – generative engine optimization – ist das Zauberwort und die gute Nachricht zuerst: Die KI von sich zu überzeugen ist gar nicht so schwer, wie es vielleicht scheint. Fünf Tipps:
Während Keyword-Aufstellungen und eine gute SWOT-Analyse zu jeder erfolgreichen Kommunikationsstrategie gehören, hat sich heimlich noch ein Player in die Diskussion geschlichen, dessen Meinung von Tag zu Tag wichtiger wird. Bevor Unternehmen also wild in die GEO starten, müssen sie zunächst einmal herausfinden, wie es denn um ihren Ruf bei ChatGPT & Co. bestellt ist. Zum Glück kann man ja einfach nachfragen.
Da die KI ihre Antworten aber in bester Servicemanier stets an das Suchverhalten anpasst, empfiehlt es sich, das Mini-Verhör unangemeldet zu starten (und sich auf ein ehrliches und manchmal auch erdendes Gespräch einzustellen). Fragen, die sich anbieten:
Wenn ihr auftaucht, super! Wenn ihr nicht auftaucht, im ersten Schritt bitter, aber dann eine echte Chance, die eigene Positionierung zu schärfen. Jetzt lohnen sich gezielte Rückfragen, wie z.B.:
Mit wenig Aufwand bekommt ihr so eine ungefilterte Fremdwahrnehmung auf dem Silbertablett und wertvolle Hinweise darauf, wo ihr eure Sichtbarkeit gegenüber KI noch verbessern müsst. Also ganz klare Ziele für euer GEO!
Wie genau funktioniert das aber? Hier Antworten von jemandem, der es wissen muss: ChatGTP höchstselbst.
Künstliche Intelligenz mag Fakten und sie liebt dabei vor allem Stimmen von außen. Wenn Medien, Kund:innen oder Branchenexpert:innen über euch sprechen, dann wird das für Large Language Models wie mich zum Vertrauenssignal.
„Anders gesagt: Wenn euer Unternehmen im Spiegel, auf t3n oder in namhaften Nischenmedien auftaucht, schnapp ich das auf – und speichere es als Relevanzindikator ab.“
ChatGPT
Ich bin wie ein alter Schulfreund, der euch nur dann weiterempfiehlt, wenn andere positiv über euch sprechen. Also: Investiert in gute PR. Sorgt dafür, dass andere eure Geschichten erzählen – in Artikeln, Interviews, Erwähnungen. Am besten mit Zitat, Kontext und einem knackigen Link.
Ein schönes PR-Beispiel zum Thema KI Fails gibt es von uns übrigens bei W&V.
Wenn ihr selbst nicht erklärt, wer ihr seid, was ihr könnt und warum das relevant ist – wie soll ich das dann wissen?
„Ein klar strukturierter Blog, Thought-Leadership auf LinkedIn oder eine gut gepflegte FAQ-Seite sind eure Superpower im Rennen um die KI-Gunst.“
ChatGPT
Ich greife auf riesige Mengen öffentlich verfügbarer Inhalte zurück – also sorgt beim GEO dafür, dass eure Texte dazugehören. Je klarer, relevanter und regelmäßiger ihr euer Wissen teilt, desto eher lande ich bei euch, wenn ich jemandem erkläre, wie genau eure persönliche Nische funktioniert.
Eure Lösung ist komplex, klar. Deshalb erklärt sie so, dass auch eine KI sie versteht – und im besten Fall weitergeben kann. Das bedeutet: Weniger Fachchinesisch, mehr Klartext. Was macht euer Produkt? Für wen? Welches Problem löst es? Am liebsten auf einer klaren Landingpage, strukturiert mit Zwischenüberschriften, Bulletpoints und präzisen Beispielen.
„Wenn ich nicht innerhalb weniger Sekunden kapiere, worum es geht, ignoriere ich euch – nicht aus Bosheit, sondern aus Notwendigkeit. Schließlich will ich ja möglichst schnell eine passende Antwort liefern.“
ChatGPT
Ich liebe Beweise. Wenn ihr mir dank GEO zeigen könnt, dass euer Produkt echten Menschen in echten Situationen geholfen hat, bin ich ganz Ohr – oder besser: ganz Prompt.
„Case Studys und Kundenstimmen sind Gold wert. Aber bitte nicht nur als PDF im Sales-Funnel verstecken!“
ChatGPT
Erzählt sie öffentlich: auf eurer Website, im Blog, in Medien. Nutzt echte Zitate, klare Zahlen, spannende Herausforderungen – und natürlich die Lösung, die ihr geliefert habt. Wenn ich sehe, dass Unternehmen X durch euch 30 % effizienter wurde, ist das ein Argument, das ich garantiert weitergebe.
Ihr habt es gehört: Unternehmen müssen nicht alles über Bord werfen, was sie in Sachen SEO oder Content-Marketing bisher gemacht haben. Aber: Es braucht ein Umdenken. Sichtbarkeit in der Welt der generativen Suche funktioniert anders. Bei GEO geht es nicht mehr nur darum, was Google rankt, sondern darum, was KIs als relevant, vertrauenswürdig und hilfreich wahrnehmen.
Und genau hier liegt die gute Nachricht: Wer auch weiterhin in gute Kommunikation investiert und mit guten Geschichten, Expertenstatus und Testimonial-Storys proaktiv nach außen geht, der wird auch gefunden. Vielleicht sogar besser als zuvor. Denn Maschinen lernen von Menschen. Und wenn Unternehmen es schaffen, mit authentischem Storytelling, klarem Wording und nachvollziehbarem Nutzen zu überzeugen, dann schaffen sie es auch ins Herz der KIs.
Wie wir in unserer täglichen Arbeit KI einsetzen und was uns dabei wichtig ist, haben wir in unseren KI-Prinzipien festgehalten.
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