Fluch oder Segen? PR um die Weihnachtszeit

Kaum rücken die besinnlichen Weihnachtsfeiertage näher, wird PR ein heißes Thema. Unternehmen sehen ihre ultimative Chance, sich bei den Konsumenten bekannt zu machen oder genau jetzt Neuigkeiten zu streuen. Business as usual? – pah! Glänzen wie eine Christbaumkugel heißt die Devise. Ohne Frage bietet das Fest der Liebe die perfekte Bühne für Vermarktung. Doch bevor man sein gesamtes Themenrepertoire wahllos in die Medien streut (und womöglich noch Image-Schäden davon trägt), will das PR-Vorhaben um den Heiligen Abend wohl überlegt sein und ist manchmal einfach vergebene Liebesmüh. Deshalb hier für alle Unentschlossenen ein paar Voraussetzungen, damit sich PR zum Fest lohnt.


Wenn nicht jetzt, wann dann?

Als umsatzstärkste Zeit des Jahres, sind die Weihnachtstage besonders attraktiv für Unternehmen. Das allgemeine Konsumverhalten steigt, das Weihnachtsgeschäft boomt – Beste Voraussetzungen also, das PR-Rad anzukurbeln. Doch das weiß auch die Konkurrenz. Absolut jeder versucht jetzt noch einmal mit einem Thema in die Medien zu kommen, die mit Vorschlägen regelrecht überflutet werden. Eine Orientierung zu den alltime-favorite Themen rund um Liebe, Familie und Geschenke kann hilfreich sein, aber auch das Fass zum Überlaufen bringen. Fingerspitzengefühl ist angesagt. Wer sich verbiegt, um mit Ach und Krach in die Medien zu gelangen, hat im Zweifel nichts von seiner Müh. Fakt ist: Authentizität siegt. Es bedarf einer soliden und selbstbewussten Grundlage sowie eines spannenden Aufhängers, um Popularität zu erlangen. Weihnachtsthemen bieten sich nur an, wenn sie zum Unternehmen passen. Reine Werbebotschaften oder konstruierte PR-Themen treffen auch zum Fest der Liebe nicht auf offene Ohren.

Außergewöhnlich, anders, neu

Ein tolles Produkt haben reicht nicht. Warum? Weil man nicht allein mit der grandiosen Idee da steht, berühmt, berüchtigt zu werden und bald in aller Munde zu sein. Wer sich an Weihnachten von der Konkurrenz abheben und eine Überraschung aus dem Sack zaubern will, sollte sich an zwei Regeln halten:

  • Das war noch nie da! Wer im Dezember mit dem Nonplusultra-Must Have des Jahres aufwartet und dies frühzeitig kommuniziert, hat realistische Chancen auf bombastische Resonanz – sowohl von Medien als auch von anderen Interessengruppen. Echte News funktionieren natürlich auch zum Fest.
  • Das ist anders! Weihnachtsumfragen gibt es wie Sand am Meer. Wer sich vom gängigen Marketing abheben will, sollte deswegen ganz genau schauen, was dem Journalisten an Mehrwert geboten werden kann. Gibt es interessante Ansatzpunkte oder marktrelevante Insights? Originäres Material kann punkten. Visuell aufbereitet, haben Ergebnisse von Studien und Zahlen noch mehr Chancen.

Mythos: Was nicht passt, wird passend gemacht

Generell gilt: Egal wie gut ein Medium zum Produkt passt, sind die Stories zu Weihnachten nur konstruiert, um auf Teufel komm raus Veröffentlichungen zu bringen, werden sie keinen großen Anklang finden. Gibt beispielsweise ein Reifenhändler zu Weihnachten Tipps für die beste Weihnachtsgans, wird kein Medium beeindruckt sein, auch wenn das Thema noch so schön aufbereitet ist. Krampfhaftes Maßschneiden ist out, neue Ideen passend zur Weihnachtszeit sind in! Ist der Newswert zu Weihnachten nicht gegeben, sollten Unternehmen lieber antizyklisch herangehen und ihr Unternehmen in passendem Umfeld abseits der Feiertage positionieren. Hier ist nicht nur die Konkurrenz kleiner, sondern auch die Geschichte glaubwürdiger. Beispiel: Reifenhändler gibt Checkliste für Winterreifen und sicheres Fahren auf glatter Strecke heraus.

Kommt Zeit, kommt Rat

…und der Rat, sobald die Zeit zu weit voran geschritten ist, heißt definitiv: Focus the summer! Besonders Printmagazine haben einen weiten Vorlauf und basteln bereits im Spätsommer an ihrer Weihnachtsausgabe. Wer ein Top-Thema für die besinnlichen Tage auf Lager hat, muss also früh aufstehen. Für Angebote, die erst nach September in den Redaktionen landen, bleibt sonst nicht selten ein müdes Lachen mit dem Hinweis auf’s kommende Jahr übrig. Im Online-Bereich sieht das Ganze natürlich etwas lockerer aus. Hier können durchaus noch im November und bei guten Themen sogar im Dezember noch Ideen eingereicht werden.

Wer hat, der kann

An Weihnachten will jeder in die Medien. Wer neben Besonderheiten und absolutem USP-Status auch noch ein paar Taler locker machen kann, dem sei dies wärmstens empfohlen. Gewinnspiele sind gerade um die Adventszeit sehr beliebt. Warum also nicht einfach ein hochwertiges Paket für den Heiligen Abend schnüren? Gut aufbereitet, kann eine redaktionelle Einbindung ein nicht zu unterschätzender Erfolgsfaktor sein und wird vom Verbraucher nicht als störende Werbung wahrgenommen. Einige Medien verlosen vom 1.-24. Dezember täglich Gewinne. Die Kooperationen sollten hierbei allerdings frühzeitig in die Wege geleitet werden, ab Oktober lohnt sich ein erstes Gespräch mit den Zielmedien.

Zusammengefasst ist der richtige Mix ausschlaggebend für eine erfolgreiche Weihnachts-PR. Wer zur richtigen Zeit, mit einer neuen Geschichte, das passende Medium erreicht und sich selbst treu bleibt, hat gute Chancen auf öffentliches Interesse. Unternehmen, die zur Weihnachtszeit keine passenden Themen liefern können und lediglich etwas herausgeben wollen, um auf der Weihnachtswelle mitzuschwimmen, sollten ihre Taktik überdenken und ihre Kapazität in erfolgsversprechende Themen abseits des Weihnachtstrubels investieren anstatt sich ins Weihnachtskorsett zu pressen.

Bildquelle: http://www.flickr.com/photos/myngan/4169986017/

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