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Heldenreise im Employer Branding: Für jede Station der Recruiting Journey die richtige Story finden

Ergänzend zu unserem Modell des Employer Branding Funnels lässt sich die Recruiting Journey von Talenten auch kreisförmig darstellen. Die Stationen der klassischen Heldenreise helfen Arbeitgebern, relevante Meilensteine zu identifizieren, entlang derer sie ihr Storytelling für erfolgreiches Recruiting und nachhaltige Mitarbeiterbindung ausrichten können.

Die gewohnte Welt verlassen: Employer Branding für Recruiting muss auf Reichweite, Relevanz und gute Argumente einzahlen

Zwischen der ersten Etappe der Heldenreise (Gewohnte Welt), dem aktuellen Job oder dem abgeschlossenen Studium, und der Bewerbung bei einem neuen Unternehmen (Erste Schwelle) gibt es auch für Arbeitgeber einige Hürden zu überwinden. Wenn es um die Motivation der Kandidat:innen geht, sich neu zu orientieren, haben wir selten Einfluss auf die Push-Faktoren, z.B. Arbeitsbedingungen, zu geringes Gehalt, Boreout etc. Stattdessen müssen wir an mehreren Kontaktpunkten und mit Beharrlichkeit einen “Pull” erzeugen.

Das Problem: Trotz des Wunsches nach Veränderung tragen Talente auch kritische Ablehnungen (Weigerung) mit sich, z.B. Vorbehalte gegenüber bestimmten Branchen und Berufen oder negative Stimmen, die sie aus ihrem Umfeld oder auf kununu & Co. hören. Es können auch Bedenken hinsichtlich des Arbeitsklimas oder der Aufstiegsmöglichkeiten bestehen. Gründe für Zweifel und Skepsis gibt es viele. Es geht also im Employer Branding nicht darum, als omnipräsenter Marktschreier den goldenen Job zu versprechen.

Stattdessen sollten Unternehmen ihre Rolle als Mentor:in mit Brand Storytelling aktivieren. Sie müssen die wahren Bedürfnisse und Werte der Kandidat:innen kennenlernen und verstehen. Erst wenn man weiß, was sie motiviert, was sie abschreckt und was sie inspiriert, kann man die passenden Inhalte und Geschichten entwickeln. Außerdem vermitteln Arbeitgeber in ihrer Rolle als Mentor:in das Werteverständnis des Unternehmens, die Kultur und wie sie gelebt wird.

Storytelling und Storylistening als ständige Begleiter: Employer Branding für Retention beginnt beim ersten Kontakt

Bereits die Formulierung und Gestaltung der Stellenanzeige, der Weg, auf dem die Bewerbung eintreffen soll, und die Reaktion des Unternehmens darauf sind entscheidende Faktoren für den beidseitigen Recruiting-Erfolg. An diesen und vielen folgenden Stellen offenbart sich die gelebte Wertewelt und Unternehmenskultur. Mit Storytelling und Storylistening, also dem gezielten Herauskitzeln von Geschichten bei den Kandidat:innen, kann dem gesamten Bewerbungsprozess die besondere Note der Arbeitgebermarke verliehen werden.

Und dann kommt das Onboarding ins Spiel – der entscheidende Schritt, um neue Mitarbeitende erfolgreich ins Unternehmen zu integrieren. Hier geht es nicht nur darum, ihnen alle notwendigen Werkzeuge und Kenntnisse an die Hand zu geben, sondern auch darum, sie von Anfang an willkommen zu heißen und ihnen das Gefühl zu vermitteln, Teil eines Teams zu sein. Erst dann zeigt sich endgültig, ob die Chemie auf beiden Seiten stimmt. (Prüfungen und Verbündete)

Durch verschiedenste Storytelling- und Storylistening-Formate in der internen Kommunikation können Unternehmen über die gesamte Dauer eines Beschäftigungsverhältnisses immer wieder Anlässe schaffen, um Wertschätzung auszudrücken, Wissen zu vermitteln und Teams zusammenzuschweißen. Employer Branding wirkt nach innen wie nach außen. Der Stolz auf das Unternehmen, den man mit Geschichten – ebenso wie mit Benefits – fördern kann, trägt entscheidend zur Mitarbeiterbindung bei.

Das Team als Sprachrohr: Employee Storytelling liefert die überzeugendsten Argumente

Rückkehr bedeutet nicht, dass Mitarbeitende physisch in ihre alte Welt zurückkehren, sondern dass das Abenteuer zur Routine geworden ist, dass sie angekommen sind. Gleichzeitig kann diese Schwelle auch einen Neuanfang als Mentor:in bedeuten. Nachdem sie selbst erfolgreich in das Unternehmen integriert wurden, übernehmen sie nun die Verantwortung, anderen den Weg zu weisen. Dabei geht es nicht nur darum, fachliches Wissen weiterzugeben, sondern auch als Teil der Arbeitgebermarke ein Sprachrohr zu sein. Wer könnte besser über die Vorzüge eines Arbeitgebers berichten als jemand, der selbst davon profitiert hat? Durch ihre persönlichen Geschichten können Corporate Influencer potenzielle Bewerber:innen von außen ansprechen und ihnen einen authentischen Einblick in die Unternehmenskultur geben.

Die Rolle als Mentor:in ist nicht nur für das Unternehmen von großer Bedeutung, sondern auch für die persönliche Weiterentwicklung der betreffenden Personen selbst. Sie bietet ihnen die Möglichkeit, ihre Führungs- und Kommunikationsfähigkeiten zu stärken und sich als wertvolles Mitglied des Unternehmens zu etablieren. So wird aus dem Helden oder der Heldin von gestern der Mentor oder die Mentorin von morgen. Mit ihrem Elixier an Wissen und Motivation tragen sie dazu bei, nachfolgende Generationen an Talenten aus ihrer gewohnten Welt herauszulocken.

Miriam Schwellnus

Miriam Schwellnus ist Expertin für Public Relations, Brand Storytelling und Employer Branding. Als Geschäftsführerin der Berliner PR-Agentur Mashup Communications (gegründet 2009) manövriert sie bekannte wie auch neue Gewässer in der Medienwelt mit Begeisterung.

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