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4 Gründe, warum Ihre Mitarbeiter:innen Ihnen nicht mehr zuhören
Campfire – Employer Branding Tools 3. August 2017

4 Gründe, warum Ihre Mitarbeiter:innen Ihnen nicht mehr zuhören

Steffi Blogpost.klein - 4 Gründe, warum Ihre Mitarbeiter:innen Ihnen nicht mehr zuhören

„Der Zuhörer ist ein schweigender Schmeichler“ erkannte schon Immanuel Kant. Wenn aber die Worte bei den Mitarbeitern in das eine Ohr rein und aus dem anderen wieder rausgehen, läuft etwas gehörig schief im Unternehmen. Hier kommen vier Gründe, warum es in der Mitarbeiter-Kommunikation schief laufen kann.

1. Fehlende Empathie

Einen empathischen Führungsstil zu leben bedeutet, die Persönlichkeit eines jeden einzelnen Mitarbeiters zu erkennen und angemessen darauf zu reagieren. Das bedeutet konkret, sich in bestimmten Situation in den jeweiligen Menschen hineinzudenken und dessen Charaktermerkmale und Persönlichkeit nicht infrage zu stellen. Fehlt es dem Chef an Empathie, verursacht das Verletzungen und mitunter auch Aggressionen, die eine Zusammenarbeit schier unmöglich machen. Um diesen Blockaden von vornherein entgegenzuwirken, müssen Führungskräfte vor allem eins: Zuhören und Einfühlungsvermögen zeigen. Denn nur was oben vorgelebt wird, macht auch ganz schnell unter den Kollegen die Runde.

Frank House of Cards

2. Fehlende Selbstreflexion

Andauernd sprechen wir von Learnings und wie wir sie im Alltag nutzen. Führungskräfte neigen oft und gerne dazu, vorrangig das Entwicklungspotenzial ihres Unternehmens zu betrachten. Der Blick in den Spiegel, um sich selbst zu reflektieren, fällt dabei oft dürftig aus. Dabei ist die Arbeit an sich selbst wichtig und darf nicht vergessen werden. Chefs verlangen oft von ihren Arbeitnehmern sich und ihr Tun zu hinterfragen und an sich zu arbeiten.

Für Mitarbeiter birgt es jedoch ein enormes Frustrationspotenzial. Insbesondere, wenn all dies von ihnen verlangt wird, der Arbeitgeber selbst aber über Jahre hinweg auf der Stelle tritt. Wer aber fortlaufend an seiner Kommunikation arbeitet, sich hinterfragt und seine Selbstwahrnehmung trainiert, wird vor allem bei seinen Kollegen punkten. Dass das nicht mit ein, zwei Führungskräfte-Trainings getan ist, liegt klar auf der Hand. Kleiner Tipp: Wöchentliche, anonyme Mitarbeiterumfragen können einfach und schnell die Stimmung im Team einfangen. Bei Optimierungsbedarf kann sofort eingesprungen werden.

Meryl Streep mit Sonnenbrille

3. Fehlende Authentizität

Wer als Chef Komplimente wie „Die brennt für ihre Sache!“ oder „Der meint, was er sagt!“ bekommt, hat offensichtlich Erfolg. Das Geheimrezept, das solche Begeisterung hervorbringt, heißt Authentizität. Authentisch zu sein bewerten Mitarbeiter durchgängig höher als Fachkompetenz, Einfühlungsvermögen oder Belastbarkeit. Es ist kein Geheimnis, dass echte Menschen und echte Emotionen bei den Kollegen immer besser ankommen. Nur-So-Tun-Als-Ob-Chefs hingegen nicht. Eine Führungskraft, die echt ist, ist jemand, der emotionale Intelligenz besitzt. Er weiß, wie mit eigenen und unliebsamen Gefühlen umgegangen und was davon nach außen getragen wird. Ein Vorgesetzter, sollte es verstehen, in gewisse „Subrollen“ zu wechseln: Mal Kollege, mal Freundin, mal Vater oder Tochter, und dennoch immer Arbeitgeber, ohne zu schauspielern.

Unsympatischer Anzugträger

4. Fehlende Geschichten

Wir wenden Storytelling in den verschiedensten Branchen und Bereichen an, doch Storytelling als Leadership-Skill ist noch weitestgehend unbekannt. Chefs verlangen von ihren Mitarbeitern, höchst kreativ und motiviert zu sein, ihren Job zu lieben und dafür zu brennen. Dies mithilfe von Storytelling zu verpacken ist ein Weg, um das Beste aus seinen Mitarbeitern herauszuholen. Dem Erzählen von Geschichten wohnt eine große Macht inne und es braucht nur simple Parameter, um diese Kunst auch im eigenen Betrieb umsetzen zu können:

  • Originalität: Oft reicht ein kurzer Blick auf die eigene Unternehmensgeschichte, um zu erkennen, was die Marke einzigartig macht. Sei es eine schöne Gründungsgeschichte oder eine großartige Vision.
  • Kontinuität: Natürlich ist es entscheidend, eine einzigartige Stimme und eine bestimmte Tonalität zu definieren. So können die Geschichten über verschiedene Medien und Plattformen erzählt werden. Wenn es angebracht ist, sollten Unternehmen auf Business-Sprech verzichten und eine Sprache nach außen wählen, die sie auch intern verwenden.
  • Humor: Jede gute Geschichte verdient auch einen guten Lacher. Nimmt sich ein Unternehmen nicht allzu ernst, kommt das sehr authentisch beim Publikum an. Humorvolle Anekdoten von Teambuildings oder der Weihnachtsfeier finden sich bestimmt in jeder Firma.
  • Emotionalität: Wer sein Publikum begeistern möchte, muss natürlich auch Emotionen wecken. Wer als Führungskraft Einblicke darüber gibt, ob es bestimmte Meilensteine oder Hürden in der Unternehmensgeschichte gab, kann sich sicher sein, dass ihm zugehört wird.

Fazit

Ein Chef, der morgens einen Blick in den Spiegel wirft und hinterfragt, was er da sieht. Jemand, der sich für die Belange seiner Mitarbeiter interessiert und mit dem man gerne freitags noch auf ein Feierabendbier zusammensitzt – Führungskräfte benötigen heutzutage verschiedenste Leadership-Skills, die fernab von Leistung, Erfolgsdruck und Fachkompetenz liegen. Wer als Führungskraft seinen Mitarbeitern zuhört, sich öffnet und zeigt, dass er zusammen mit den Kollegen an einem gemeinsamen Strang zieht, verschafft sich Gehör und sichert sich damit auf lange Sicht Erfolg für das Unternehmen.



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