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Gute Zukunft mit KI – Warum PR jetzt Science-Fiction braucht
Communications – PR, Content, Redaktion KI 3. July 2025

Gute Zukunft mit KI – Warum PR jetzt Science-Fiction braucht

Science-Fiction ist ein kultureller Möglichkeitsraum und die Spielwiese, auf der wir lernen, mit einer unsicheren Zukunft umzugehen. Ein Logbucheintrag über PR und die narrative Verantwortung in der KI-Ära.

Science Fiction fuer die PR - Gute Zukunft mit KI – Warum PR jetzt Science-Fiction braucht
In die Umlaufbahn des Ungewissen

Es rattert. Wir sitzen alle im selben Boot … äh Raumschiff, mit dem wir in die Umlaufbahn eines neuen Planten geraten. Ziel der Mission: Künstliche Intelligenz im Universum finden. Doch je näher wir dem Ziel kommen, desto mehr Zweifel schleichen sich ein. Nicht nur: Was kann diese KI? Sondern vor allem: Was macht sie mit uns?

Erste Schritte auf dem Planeten K.I.

Nach der Landung ist es an der Zeit, die sichere Umgebung unseres Raumschiffs zu verlassen. Unsere ersten Schritte auf diesem neuen Planeten sind von Neugier und Irritation geprägt. Hier entstehen Inhalte in einer ungekannten Geschwindigkeit. Antworten erscheinen, noch bevor die Fragen ganz gestellt sind – aber ist das wirklich ein Turbo für die Kreativität? Ein Booster für die Effizienz? Was ist hier überhaupt echt? Dazu lauern Gefahren in jeder Ecke: Halluzinationen, Gender-Bias, kulturelle Verzerrungen, Deep Fakes, Datenmissbrauch. Wenn wir nicht aufpassen, drohen wir im Meer der Möglichkeiten zu ertrinken.

Wir sind keine blinden Passagier:innen – wir sind Gestalter:innen

Doch wir erinnern uns: Wir sind nicht zufällig hier. Als Erzähler:innen, Navigator:innen, Übersetzer:innen zwischen Technologie und Gesellschaft wollen wir unserer Rolle gerecht werden. Mit einem KI-Manifest als Leitstern machen wir uns auf den Weg, den neuen Planeten zu erkunden. Wir testen Tools, entwickeln Prozesse, und vor allem: Wir übernehmen Verantwortung für die Geschichten, die wir erzählen.

Die ersten Annäherungsversuche mit der indigenen Pseudobevölkerung verlaufen friedlich. Wir haben den New-York-Times-Artikel des Historikers D. Graham Burnett, gelesen, der die KI-Agenten als „völlig algorithmische Pseudopersonen” bezeichnet, „die sensibel, kompetent und unendlich geduldig sind, alles über jeden wissen und sich natürlich dem Geschäft zuwenden, Geld aus uns herauszuholen.” Seine Beobachtung der „Intimitätsökonomie“ („Human Fracking“ käme der Wahrheit aber näher) teilen wir. Gemeinsam gehören wir zur ersten Generation, die mit diesem neuen Wesen konfrontiert ist: „eine Begegnung mit teils Geschwistern, teils Rivalen, teils unvorsichtigen Kindergöttern, teils mechanomorphen Schatten – mit vertrauten Aliens”.

Vertrauen als entscheidende Währung

Je mehr Zeit wir mit den KI-Agenten verbringen, desto besser lernen sie unsere Sprache. Wir lernen – wenn auch langsamer – ihre, die auf einem zentralen Faktor basiert: Vertrauen.

Für viele Raumschiffe, die jeden Tag auf dem neuen KI-Planeten landen, ist das erstmal eine bittere Pille – denn Vertrauen lässt sich weder mit dem Geld von der Erde erkaufen noch mit KI-optimierten Worthülsen aus der Prompt-Maschine erzwingen. Die Studien von McKinsey (2024) belegen bereits: KI-Systeme empfehlen Marken, die eine klare, konsistente und glaubhafte Stimme etabliert haben.

Die gute Nachricht: Wer Haltung zeigt, Expertise belegt und eine authentische Story erzählt statt nur Inhalte zu produzieren, wird verstanden – auch in der KI-getriebenen Ära. Und ja, es zahlt sich besonders aus in hochwertigen Medien sichtbar zu sein – mit aussagekräftigen Zitaten, fundierten Inhalten und aktuellen Themen. Damit beeinflussen wir aktiv, was KI-Modelle über eine Marke lernen.

Mensch bleiben im Maschinenraum

Wir verstehen langsam besser, was wir tun müssen, dass uns die Künstliche Intelligenz vertraut. Doch die Beziehung ist keine Einbahnstraße. Auch die KI will unser Vertrauen. Und bietet uns smarte, schnelle Lösungen – aber nicht jede Abkürzung ist gleich vernünftig.

Das zeigt die Simulation TheAgentCompany, in der Forscher der Carnegie Mellon University nur KI-Agenten arbeiten ließen. Im Experiment konnte während der Ausführung einer Aufgabe ein KI-Agent nicht die richtige Ansprechperson im internen Chat nicht finden. Anstatt weiter zu recherchieren oder Rücksprache zu halten, entschied sich das System kurzerhand für einen „Workaround“: Es benannte eine andere Person einfach um – mit dem Namen der eigentlich gesuchten Kollegin.

Kritisches Denken ist damit gefragt wie nie zuvor. Denn die Verlockung, Verantwortung auszulagern, ist auf dem neuen Planeten gewachsen. Warum selbst recherchieren, analysieren oder bewerten, wenn ein System schneller zu Ergebnissen kommt? Doch genau hier beginnt unsere neue Aufgabe. Wir tragen Verantwortung – für das, was wir veröffentlichen, für die Geschichten, die wir erzählen, und für die Entscheidungen, die wir treffen. KI kann Vorschläge machen. Aber die Richtung geben wir vor.

Fazit: PR & Brand Storytelling muss gestalten

Unsere Raumfahrtsmission stellt uns vor neue Fragen: Was ist Kreativität? Was ist Empathie? Was ist echte menschliche Verbindung? Die Beschäftigung mit diesen Fragen ist nötiger denn je! Wenn Selbstverständlichkeiten ins wackeln geraten, sind Geschichten seit je her ein Zufluchtsort. Die fiktiven Herausforderungen der Science Fiction werden heute realer. Ein ganzes Genre hat uns vorbereitet, ermutigt und gelehrt, damit umzugehen – beweglich, neugierig und zukunftsgewandt.

Die Antworten sind nicht auf Knopfdruck verfügbar. Das Künstliche Intelligenz gerät hier schnell an das Trainingsdaten-Ende. Und vielleicht beginnt Kreativität gerade hier, wo die bekannten Muster übermalt werden. PR und Brand Storytelling befindet sich im Wandel. Am Ende entscheidet aber nicht die Technologie über die Zukunft, sondern das, was wir daraus machen – und wie wir darüber sprechen. Also: Raumanzug an, menschlich bleiben – und bereit sein, neue Geschichten zu erzählen.

Wer mehr zu KI in der PR lesen will, dem empfehlen wir einen Blick in unseren Blogbeitrag zu KI-Influencern oder in den Teil 1 unserer KI-Prinzipien.



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