5 Gründe für’s Data Storytelling: Wie wir Zahlen und Fakten erlebbar machen
Stellt euch einmal vor, Daten könnten sprechen und Geschichten erzählen, die das Publikum nicht nur versteht, sondern auch fühlt. Damit dieser Traum zur Realität wird, ist Data Storytelling ein hervorragendes Werkzeug, das mit etwas Übung jede:r anwenden kann.
Warum Data Storytelling?
Die Herausforderung im Spannungsfeld von Daten und Storytelling ist, aus einem Übermaß an Informationen die Essenz herauszuziehen und diese so zu präsentieren, dass sie Verständnis, Emotion und Handeln bewirken. Forschende, Journalist:innen und Unternehmen haben oft ein Problem damit, mit dem ganzen Wissen, auf dem sie sitzen, eine Geschichte zu erzählen. Wie genau diese Diskrepanz aussehen kann, zeigt das Video von Climate Science Breakthrough. Die Organisation hat es sich zur Aufgabe gemacht, komplizierte Klimawissenschaft so zu vermitteln, dass jede:r die spürbare Veränderung versteht. Wie, seht ihr hier:
Persönliche Storys + Daten = Perfect Match
Auch wenn die meisten Leute die Feinheiten von Datenanalysen nicht verstehen, wollen sie trotzdem in vielen Situationen Zahlen als Beweise sehen. Geschichten bestehen wiederum aus persönlichen Anekdoten und Erfahrungen. Die wirkungsvollsten Storys unserer Zeit sind deshalb solche, welche harte Fakten mit den Perspektiven echter Menschen oder Organisationen kombinieren. Tatsächlich können sich unzählige Erzählungen hinter einer Zahlenkolonne verbergen. Sie müssen nur entdeckt werden. Das macht sich auch die bekannteste Suchmaschine zunutze. Jedes Jahr verwendet Google seine Datenerkenntnisse, um ein Resümee der beliebtesten Suchanfragen im Internet zu ziehen. Und belegt damit das schöne Zitat von Brené Brown: „Maybe stories are just data with a soul.“
Datengeschichten als visuelle Erkundungsreise
Auch im Data Storytelling solltet ihr an die Prinzipien des Hook, Hold und Payoff denken. Wie eine gute Geschichte muss eine Datenauswertung einen Anfangs-, Mittel- und Endteil besitzen. Der Anfang stellt die Daten in einen Kontext: Was ist der Anlass, sich mit diesen Zahlen zu beschäftigen? Beim Mittelteil geht es um die Erkundungsreise: Wo treten Konflikte auf? Gibt es Fakten, welche die bisherigen Annahmen in Frage stellen? Welche Erkenntnisse könnten einen direkten Einfluss auf das Leben der Zielgruppe haben? Den Abschluss bildet das Fazit: Welche Auswirkungen haben die präsentierten Inhalte? Was ist die Botschaft an das Publikum?
Wie das aussehen kann, zeigt das Beispiel von Volvo Trucks. So macht das Video zunächst neugierig, als die kleine Sophie als Test-Driver erklärt, was heute ihre Aufgabe ist. Danach steuert sie mittels Fernbedienung selbst den riesigen LKW. Alles, was sonst technisch erzählt werden würde, erleben wir am Bildschirm in der Hold-Phase. Am Ende kommt die Auflösung, dass dieser Volvo der robusteste Truck ist, den sie jemals gebaut haben. Die technischen Details hätten wir uns wahrscheinlich nicht gemerkt, aber das Gefühl nach dieser visuellen Veranschaulichung bleibt.
Von Drill Down bis Zoom Out: Storyplots für Datengeschichten
Das Erzählen von Geschichten ist ein wichtiges Mittel, um einem nicht-analytischen Publikum analytische Inhalte zu vermitteln. Da zahlenbegabte Menschen nicht unbedingt die emotionalsten Redner:innen sind, kann ein Rahmen sehr hilfreich sein. Dafür bieten sich verschiedene Storytypen an, die ihr für eure Datengeschichten verwenden könnt.
Mit dem Datenplot „Change over Time“ thematisiert ihr beispielsweise eine Transformation, der Weg von der alten in die neue Welt, wie bei der Heldenreise, aber auch mögliche Gründe, Wendepunkte oder Prognosen zum Ausgang der Geschichte. Wie das als interaktive Grafik aussehen kann, zeigt das Video des mittlerweile verstorbenen schwedischen Gesundheitsexperten Hans Rosling, der beweist: Selbst das schwierigste Thema kann – unterhaltsam aufbereitet – leicht zugänglich sein und im Gedächtnis bleiben.
Show, don’t tell: Unterschiede selbst erleben
Das Motto „Show, don’t tell“ gilt auch für Data Storytelling in Videoform. Zum Schluss noch zwei Beispiele, in denen ihr die Zahlen förmlich spüren könnt.
Wie erklärt man anderen am besten „White Privilege“? Vielleicht, indem man sie die Unterschiede fühlen lässt. So geschehen mit einer britischen Schulklasse, die ihre Startposition für ein Rennen erst nach ein paar wichtigen Fragen kennt und so sichtbar auf die unfairen Unterschiede aufmerksam gemacht wurde. Aber seht selbst…
Was ist eine Million? Was ist eine Milliarde? Und wieviel Unterschied machen eigentlich drei Nullen? Nur als Zahl gehört, können wir den Kontrast kaum fassen und nicht wirklich realisieren. Wer die Kluft zwischen beiden Beträgen am eigenen Leib erfahren möchte, kann dies anhand einer Autofahrt nachvollziehen. So viel sei schon mal verraten: Der Unterschied ist gewaltig und ihr müsst viel Zeit mitbringen, um die Milliarde selbst zu erleben.
Wenn ihr noch mehr über Data Storytelling erfahren möchtet, empfehlen wir euch unseren passenden Online-Kurs zum Thema. Darin lernt ihr, wie ihr komplexe Informationen in fesselnde Bilder verwandelt, die im Gedächtnis bleiben.
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22. April 2025