Von überzeugendem Schuhwerk zu Panzerabwehrwaffen – Das Vordringen zur tiefsten Hölle
Nicht nur die persönlichen und beruflichen Differenzen treiben die Familienfehde der beiden Brüder voran. Der zweite Weltkrieg treibt einen Keil zwischen die beiden. Es entstehen weitere Probleme. Beide werden erneut vom Militär eingezogen. Zu allem Übel wird ihre Schuhfabrik zu einer Produktionsstätte für Panzerabwehrwaffen umfunktioniert. Nach Kriegsende geraten die Brüder in US-Gefangenschaft. Verstrickte Aussagen gegenüber den amerikanischen Streitkräften sorgen schlussendlich für den endgültigen Cut in der Beziehung. Die Grundbedürfnisse nach Sicherheit und sozialer Verbundenheit sind erneut verletzt. Adolf Dassler, der Gründer des heutigen Unternehmens Adidas hat durch Krieg und Streit eine emotionale Hölle erreicht.
Trennung und Konkurrenzdruck – Die entscheidende Prüfung
Wer sich für die Branche der Sportartikelindustrie interessiert, weiß, dass die beiden größten deutschen Sportartikelhersteller in Deutschland ihren Firmenhauptsitz in Herzogenaurach nur wenige hundert Meter voneinander entfernt haben. Was könnte für Adolf Dassler aus unternehmerischer Sicht eine größere Prüfung darstellen? Nach vielen Streits und schlussendlich einstimmiger Trennung, gründet Rudolf Dassler das Unternehmen Puma (später ‚Puma Schuhfabrik – Rudolf Dassler’). Insbesondere aufgrund von Vertragsschließungen mit Sportler:innen kommt es immer wieder zu Reibereien.
Die Adidas AG – Belohnung durch Erfolg
1949 gründet Adolf Dassler die heutige Adidas AG. Das Akronym setzt sich aus seinem Spitznamen Adi und den ersten drei Buchstaben seines Nachnamens zusammen. Die Firma hat sich einen Namen gemacht und aus wirtschaftlicher Sicht steht ihr nichts im Wege. Die Gründung der AG ist ein entscheidender Meilenstein in der Geschichte des Markengiganten.
Entstehung eines Imperiums – Der Rückweg zum ursprünglichen Traum und in ein sicheres Leben
700 weltweit anerkannte Patente und Gebrauchsmuster lässt Adolf Dassler über die Jahre hinweg eintragen. Das gigantische Lebenswerk wird durch Fleiß und Hartnäckigkeit aufgebaut. Die Arbeit in der Adidas AG und die Verwirklichung seines Traums, lässt sich symbolisch als Rückweg deuten. Ein erneuter Rückweg aus dem Krieg und aus der Gefangenschaft, zurück zur Leidenschaft – der Herstellung von Sportschuhen.
Das Wunder von Bern – Ein fußballerisches Erfolgselixier
Der Fußball polarisiert als gesellschaftlich populärer Volkssport in Mitteleuropa. Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft trägt während der Weltmeisterschaft 1954 in Bern Sportschuhe von Adidas. Nach ihrem Sieg werden die bis dahin noch unbekannten Schraubstollen von Adidas von der Fußballwelt übernommen. Welche Sportart auch sonst hätte auf einen Schlag diesen rasanten Erfolg bringen können?
Bis 1995 ein Familienunternehmen – Die gewohnte Welt in neuer Dimension
Adolf Dassler stirbt mit 78 Jahren. Die Familie führt – inklusive der gewohnten Streitigkeiten – das Unternehmen weiter. Von Träumereien in der Waschküche der Mutter, die sie anfangs eher missmutig zweckentfremden ließ, hat sich Adidas zum Weltmarktführer für Sportartikel entwickelt. Trotz Reibereien unter den Verbliebenen von Adolf Dassler oder der wirtschaftlichen Schieflage Mitte der 1980er Jahre ist die gewohnte Welt wieder hergestellt und bleibt bis heute aufrecht erhalten. Adidas übernimmt Unternehmen wie Salomon und Reebok oder die App Runtastic und wird somit seinerseits zum Mentor.
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Autorin: Silvia Koch
Posted By
Miriam Rupp
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