Für mich war schon lange klar: Ich will PR-Beraterin werden. Schreiben, kreative Ideen entwickeln, Kontakte knüpfen, jeden Tag mit neuen Leuten sprechen. Frisch den Schulabschluss in der Tasche war da jedoch erst mal nur ein großes Fragezeichen: Wie wird man eigentlich PR-Beraterin?
Was studiert man? Wie viel zählt ein Studium? Was muss man mitbringen? Und wo kann man überall arbeiten? Um Antworten auf meine Fragen zu finden, sprang ich ins kalte Wasser und ging nach England in eine kleine, britische PR-Agentur, die vor allem für Kunden aus Kunst und Kultur arbeitete. Hier stürzte ich mich auf die erste Kollegin und fragte nach ihrem Weg in die PR. Doch schnell wurde mir klar: Es gibt nicht den EINEN Weg. Rachel hatte Illustration für Kinderbücher studiert, meine Chefin Lianne kam aus der Museumsbranche. Zurück in Deutschland studierte ich dann Kommunikationswissenschaft und Management – für mich definitiv die richtige Wahl, doch nicht der einzig mögliche Startschuss für die eigene PR-Karriere.
Schnupperphase: PR-Praktikum
Auch wenn es viele Wege in die PR-Welt gibt, sollte jeder mal ein Praktikum gemacht haben. Ob Agenturluft schnuppern, direkt ins Unternehmen, engagiert in eine NGO oder hinter die Kulissen einer Institution schauen – im Praktikum darf man alles ausprobieren und ohne Druck so viele Fehler machen, wie man will. Nach meinem Studium fing ich bei Mashup als Praktikantin an. In den drei Monaten habe ich vom Schreiben einer Pressemitteilung, über unzählige neue Programme bis zu überzeugenden Journalisten-Pitches die Grundsteine für meine berufliche Laufbahn gelegt. Unsere ehemalige Praktikantin Conny berichtet hier nochmal genauer, wie ein PR- und Brand-Storytelling-Praktikum aussehen kann.
Studium: Irgendwas mit Medien?
In Deutschland gibt es 19.000 verschiedene Studiengänge – bei dieser Flut an geballtem Wissen gibt es auch für die PR-Welt nicht nur einen passenden Studiengang. Wer sich für Kommunikations- und Medienwissenschaft, Publizistik, Marketing oder Public Relation Management entscheidet, geht wohl den geradlinigsten Weg in die Agentur oder Kommunikationsabteilung. Neben viel Theorie lernt man hier alles über Medien und Kommunikation und bekommt auch ein wenig Management-Handwerkszeug mit auf den Weg. Doch auch verwandte Studiengänge wie Sozial- und Sprachwissenschaften oder Politik haben viele zum PR-Berater gemacht.
Etwas völlig anders studiert? Ganz „exotische“ Fächer können das eigene Profil besonders schärfen: Wer IT studiert hat, ist vielleicht der perfekte Berater für Tech-Unternehmen, denn so weiß man wirklich, wovon man spricht.
Wie die tatsächliche Arbeit am Ende aussieht, lernt man an der Uni natürlich nicht. Während ein Praktikum nur an der Oberfläche kratzt, taucht man mit einem Traineeship oder Volontariat richtig in die PR-Welt ein:
Richtig abtauchen: Traineeship oder Volontariat
Nach meinem Praktikum wurde ich bei Mashup als Trainee übernommen (yay!!). Mit meinem Traineeplan gewappnet, machte ich mich also auf in ein ganzes Jahr PR-Ausbildung. Die Aufgaben in einer Agentur sind schier unendlich – hier lernt man neben dem Schreiben auch die Social-Media-Auftritte für ein Unternehmen zu betreuen, Events zu organisieren, Kontakte zu Journalisten und Bloggern zu knüpfen und und und… Eine ordentliche Portion Selbstsicherheit gibt’s obendrauf. Carolin, heute Beraterin bei den Mashies, erzählt hier noch einmal, wie ihr eigenes Traineeship verlaufen ist.
Viele Wege führen in die PR: Quereinsteiger
Public Relations ist die Branche mit den meisten Quereinsteigern. Bei den Mashies gibt es IT-ler und Sozialwissenschaftler, Arabistik-Absolventen und TV-Journalisten. So kommen Expertise und frische Ideen aus allen Ecken zusammen. Was wirklich zählt, sind Kreativität, tolle Texte, Organisationstalent und Lust, jeden Tag mit anderen Menschen zu arbeiten. Für viele Unternehmen in der PR-Branche sind Praxiserfahrung und mitreißende Ideen wichtiger als ein glänzender Abschluss – die Person dahinter inspiriert und überzeugt.
Posted By
Louisa Beneker
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Backstage, Beratung, Culture