Ihr habt als Best Practice Beispiel die Digitale Konvention ins Leben gerufen. Was wolltet ihr damit erreichen?
Nora: Du hast ja gerade das Thema Cyber-Sicherheit angesprochen. Da habt ihr ja auch als „Best-Practice-Beispiel“ die digitale Genfer Konvention ins Leben gerufen. Erklär mal oder erzähl mal, was das ist.
Meike: Ja gerne! Also das ist ein ganz schönes Beispiel, finde ich, für ein sehr sperriges Thema. Es mögen mir vielleicht andere widersprechen, aber Cyber Security ist jetzt vielleicht nicht sofort zugänglich. Das ist ein ganz schönes Beispiel, wie man so ein Thema aufbereiten kann und auch die Zielgruppe ganz einfach noch mitnehmen kann, was da wirklich gut funktioniert hat. Der Hintergrund von der Digital Geneva Convention ist, dass Microsoft vor knapp zwei Jahren einen Vorstoß gemacht hat und gesagt hat: „Ok, Cyberangriffe sind Realität und Cyberangriffe treffen aber inzwischen nicht nur Staaten, auch wenn es staatlich orchestriert ist, sondern es sind immer mehr zivile Institutionen und auch zivile Nutzer davon betroffen. Analog zur Genfer Konvention ist die Idee, dass man sagt: „Wir müssen Zivilisten im Cyberraum schützen und ein verbindliches Regelwerk dafür schaffen.“ Und damit sind wir jetzt schon ziemlich weit thematisch da drin.
Was wir gemacht haben, um das Ganze kommunikativ aufzubereiten, dass wir eine Serie von Gastbeiträgen für unsere Website gestartet haben. Wir haben einen Aufruf gemacht, also hatten sowohl Bundestagsabgeordnete dabei, wie zum Beispiel Saskia Esken, aber eben auch aus dem Bereich Think-Tanks und so weiter, die wir einfach gefragt haben, ob sie sich zu dieser Idee äußern wollen. Und dabei ist wichtig zu sagen, dass wir nicht darauf aus waren, Zuspruch für diese Idee zu bekommen, dass man das braucht. Ja, es war ein Vorstufe oder es ist ein Vorstoß von uns, aber vor allem war das primäre Ziel, die Diskussion überhaupt anzuregen. Vielleicht ist es auch noch nicht die endgültige Lösung, aber es ist klar: Wir brauchen was und wir brauchen diesen Dialog dadrum und haben eine Serie von sieben Gastbeiträgen im Rahmen von einem Monat auf unserer Webseite veröffentlicht. Dort sind verschiedene Stimmen und verschiedene Experten zu Wort gekommen. Das wurde natürlich auch über eine Social-Media-Kampagne begleitet.
Am Ende dieser Zeit haben wir noch kuratierten Content aus dieser Gastbeitragsserie gemacht, die wir dann in einem Sondernewsletter noch mal an unsere gesamte Zielgruppe verschickt haben. Das hat sehr, sehr gut funktioniert, weil wir sehr viel positive Resonanz da drauf bekommen und gesehen haben: Es funktioniert, wenn wir mit unserer Zielgruppe sprechen wollen, dass wir Personen aus der Zielgruppe selber bitten, dazu Stellung zu nehmen und man sich auch so natürlich mit dem Thema anders beschäftigt. Auch aus Sicht von Microsoft wirkt das Ganze natürlich auch noch mal viel glaubwürdiger, wenn wir klarmachen: Es geht nicht darum, unsere Idee jetzt hier durchzupushen um jeden Preis, sondern es geht darum, die Diskussion anzuregen, weil was wir gerade brauchen, ist überhaupt diese Diskussion erstmal. Das ist ein ganz schönes Beispiel, wie man so ein wirklich eigentlich sehr komplexes Thema mit Experten gemeinsam kommunizieren kann.
Nora: Und wird es jetzt nochmal eine Fortsetzung davon geben oder macht ihr das dann für andere Themen auch noch mal, wenn es so erfolgreich war?
Meike: Inhaltlich wird dieser Vorstoß oder diese Idee von der Digital Geneva Convention weiterbearbeitet gerade und da folgt auch in nächster Zeit sicher noch mal ein Kommunikationsupdate. Das Format aber mit einer Gastbeitragsserie oder auch mit kuratiertem Content, das haben wir auch weiterverfolgt, weil wir gesehen haben, dass es gut funktioniert und es ist authentischer. Man bekommt auch einfach andere Leute in den Dialog, die man vielleicht sonst auch nicht hätte. Und man kann sich natürlich auch eine ganz neue Zielgruppe noch mal dadurch erschließen, den eigenen Kreis erweitern. Wir hatten diesen Winter das „Earth Lab“ bei uns. Das war ein zweitägiges Format. Das haben wir mit dem Fraunhofer-Institut zusammen durchgeführt. Da haben wir im Prinzip Experten aus dem Bereich Nachhaltigkeit, Umweltschutz, Artenschutz und so weiter mit Technologie-Experten zusammen gebracht und haben diese in einem Ideation-Format in kurzen Workshops Ideen entwickeln lassen, wie Technologie Umweltschutz, Artenschutz und so weiter helfen kann. Das ganze fand an zwei Tagen statt und wir haben es auch durch eine Gastbeitragsserie begleitet und so vorab auch schon die Experten vorgestellt und selber zu diesem Format zu Wort kommen lassen. Da haben wir im Prinzip das ähnliche Format auch wieder aufgegriffen.
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