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Planet Storytelling: Rumänien
Planet Storytelling 27. October 2020

Planet Storytelling: Rumänien

Unsere kulturelle Inspirationsreise führt uns dieses Mal nach Rumänien – genauer noch nach Transsilvanien. Das Land ist nicht nur wegen seines sagenumwobenen Fürsten Dracula bekannt. Es hat auch eine teils touristisch unerschlossene Berg-, Pflanzen- und Tierwelt, die von den dicht bewaldeten Karpaten umschlossen wird. Die neuste Ausgabe unserer Reihe Planet Storytelling führt uns in die Barockstadt Hermannstadt, weiter durch das Balkan-Land zum Dracula-Schloss Bran und über Rumäniens Grenzen hinaus – direkt in die Sesamstraße.

Aufnahme des Schlosshofes von Dracula
© Unsplash / Jorge Fernández Salas

 

Dracula: Der wohl berühmteste Vampir der Literaturgeschichte

Mystisches Storytelling par excellence kommt aus der Feder des irischen Schriftstellers Bram Stoker. Mit seinem 1897 veröffentlichten Reise-, Liebes-, Abenteuer- und Schauerroman schrieb er Weltliteratur. Der Region Siebenbürgen oder Transsilvanien im Herzen Rumäniens schenkte er eine Geschichte, die sie noch hunderte Jahre später begleiten wird. Das Zentrum des Landesist bekannt für mittelalterliche Städte, bergige Grenzgebiete der Karpaten und Bauten wie Schloss Bran. Eine gotische Festung, in der Graf Dracula gelebt haben soll.

Und wer kennt das Schauermärchen nicht? Die Geschichte des Urvaters aller Vampire, der als blutrünstiger Tyrann sein Unwesen trieb und letztlich von dem Mediziner van Helsing und einer Gruppe Verbündeter getötet wird. Als Romanvorlage diente Stoker Fürst Vlad III. Drăculae, der im späten Mittelalter Herrscher über die weiten, tiefgrünen Ländereien Transsilvaniens war. Trotz einiger Ungereimtheiten – Fürst Vlad III. Drăculae habe Erzählungen nach zu urteilen nie in Bran gelebt –hat die mystisch-schaurige Erzählung eine unglaubliche Kraft entwickelt und verzaubert Groß und Klein über die Grenzen des Landes hinaus. Die mittelalterliche Architektur und unentdeckte tiefgrüne Natur des Landes tun ihrer erzählerischen Kraft ein Übriges.

Transsylvansiche Landschaft
© Unsplash / Calin Stan

Graf Zahl: Der wohl berühmteste Vampir der Sesamstraße

Der liebenswerteste Rumäne mit ein wenig Gruselpotenzial ist uns wohl allen bekannt: Graf Zahl aus der Sesamstraße zählt zum Leben gern. Die Parodie auf Bela Lugosis Dracula ist ein mysteriös wirkender, aber sehr freundlicher Vampir, der Kindern im Vorschulalter das Zählen beibringt. Er könnte fast unter Arithmomanie leiden, einer Krankheit, die zum Zählen zwingt, denn Graf Zahl zählt alles, was ihm in die Quere kommt. So lang, dass andere wütend werden.

Er erschien das erste Mal 1972 in der Sesamstraße und seitdem ist er dort nicht mehr wegzudenken. Zwar ist das in den Aufnahmen gezeigte Schloss das Belvedere Castle im New Yorker Central Park und nicht das Schloss Bran in Transsilvanien, trotzdem hat es Stokers Roman über Jahrzehnte und Grenzen hinweg geschafft adaptiert zu werden und die Menschen zu begeistern. Transkulturelles Storytelling, das Leser und Zuschauer zugleich erfreut und schaudern lässt.

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Die letzte Ausgabe unserer Reihe „Planet Storytelling“ führte uns nach Brasilien. Erfahrt hier, wie das Land des Karnevals seine afro-brasilianische Kultur am Leben hält.

 

 

 

 



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