Idylle
Nora: „Mein Lieblingswort seit meiner Teenie-Zeit ist Idylle. Ich weiß noch, wie ich es damals in meinem Tagebuch festgehalten und damit manifestiert habe. Wenn ich das jetzt höre, muss ich sogleich an Sommerurlaub in Schweden mit meiner Familie denken: An das Holzhaus im Wald, den klaren, frischen See hinterm Haus, in dem mein kleiner Bruder nur mit großem Geschrei badete, und die völlig digital-freie Zeit, die ich tage- und nächtelang mit Bücherlesen verbrachte.“
Knistern
Alexandra: „Knistern ist so schön lautmalerisch. Besonders mag ich, wenn es knistert, bevor mein Schallplattenspieler Musik abspielt. Einmal bewusst innehalten, nichts anderes tun können als einfach zu sein und die Vorfreude auf ein Album zu spüren – das ist etwas ganz anderes als eine Spotify-Playlist zu starten.“
Spazieren
Miriam: „Die südafrikanische Familie meines Mannes hat deutsche Wurzeln und spricht zuhause Deutsch. Dabei wurden nach vier, fünf Generationen schon so einige Wörter „konserviert“, die wir hierzulande nicht mehr so häufig benutzen. Eines davon habe ich mir gerne wieder angeignet. Statt nur mit dem Ziel vor Augen zu „gehen“, „laufen“ oder „kommen“, nutze ich gerne einmal mehr das Wort „spazieren“, was schon von vornherein im Kopf viel mehr Gemütlichkeit und Achtsamkeit in jeden Weg bringt.“
Euphorie
Stefanie: „Euphorie verspüre ich, wenn nach einem langen Winter wieder Sonne mein Gesicht kitzelt, wenn bei meinem Lieblings-Festival die Bässe des ersten DJ-Sets erklingen und wenn ich mit dem Fahrrad auf dem Tempelhofer Feld dem Sonnenuntergang entgegen düse. Momente erster Güte sammeln und später auspacken, wenn die Tage wieder grau werden – dafür mag ich das Wort Euphorie.“
Schlüpperbund
Lisa: „Mein Lieblingswort ist sehr wahrscheinlich nicht so bekannt sowie wenig in Gebrauch, und zwar ist es der Schlüpferbund oder im niederrheinischen Dialekt gesagt: Schlüpperbund. Dabei handelt es sich nicht um das Gummi, welches den Slip an der Taille hält, vielmehr geht es dabei um den Bund meiner engsten Freundinnen. Vor vielen Jahren suchten wir nach einem gemeinsamen Namen und entschieden uns für die schlüpfrige Umschreibung unserer Gemeinschaft, Allianz oder Koalition, die gemeinsam lebt, lacht, streitet und schlussendlich immer alles zusammenhält – der Schlüpperbund!“
Habibi
Mona: „Mein Lieblingswort spricht sich nicht nur unglaublich süß, sondern hat auch eine so schöne Bedeutung für mich, dass mir direkt warm ums Herz wird: „Habibi“ kommt aus dem arabischen und bedeutet Schatz oder Liebling. Sobald mir ein Mensch ans Herz wächst, bekommt er diesen Spitznamen übergestülpt. Es kann also auch mal passieren, dass ich fünf Personen in einem Raum mit gleichem Namen anspreche.“
Munchkin
Christina: „munchkin“ – was auf Deutsch wohl „Zwerg“ am nächsten kommt – nenne ich liebevoll mein Patenkind. Seit ihrer Geburt spreche ich sie mit „munchkin“ an, und auch wenn sie schon gar nicht mehr so klein ist, drückt es für mich die Zuneigung und das warme, wohlige Gefühl aus, dass ich sofort bekomme, wenn ich an sie denke oder per FaceTime in ihr grinsendes Gesicht schaue.“
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Nora Feist
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Backstage, Brand Storytelling, Culture, Rhetorik