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Storytelling im Alpentourismus – Eine Fahrt ins Winterwunderland
Lifestyle & Gesundheit Tools 19. January 2023

Storytelling im Alpentourismus – Eine Fahrt ins Winterwunderland

Urlaub. Erholung. Abschalten. Bei wem rufen diese Begriffe nicht sofort positive Assoziationen hervor? Vor allem nach den turbulenten Feiertagen sehnen sich viele nach ein paar Tagen Auszeit mit Partner:in, Freund:innen oder der Familie, um wieder Energie zu tanken. Nur was buchen? Einen romantischen Wellnessurlaub zu zweit? Oder doch lieber eine actionreiche Woche auf der Skipiste mit anschließender Après-Ski-Party oder einer heißen Tasse Glühwein?

Aber wie schaffen es Hotelbetreiber:innen und Tourismus-Unternehmen Interessierte für eine Dienstleistung oder die Reise in ihr Ressort zu begeistern?

Person mit Kaffeetasse im Winter
© Pexels / Brigitte Tohm

Mit Storytelling die Held:innen auf Reisen schicken

Storytelling ist ein einfaches und beliebtes Tool in der Tourismusbranche, mit dessen Hilfe potenzielle Kund:innen keinen starren Informationskatalog herunterlesen müssen. Sie bekommen durch gezielt eingesetzte Geschichten sowie zauberhafte Bilderwelten sofort Lust auf eine Auszeit.

Was für alle Bereiche und jede Zielgruppe gilt: Das Angebot muss inspirierend sein. Außerdem soll es Emotionen und positive Gedanken bei den Gäst:innen hervorrufen. Deshalb steht im Tourismus die Sehnsucht der Kund:innen im Vordergrund. Ihr grauer Alltag soll wieder in bunte Farben getaucht werden. Wenn Urlaubsreife beim Betrachten einer Anzeige bereits die Wintersonne auf der Nase spüren und den Whirlpool im Spa-Bereich brodeln hören können, dann haben die Anbieter:innen alles richtig gemacht. Das Interesse, eine Reise inklusive Skier zu buchen oder sich Ruhe in einer kuscheligen Almhütte zu gönnen, ist geweckt. So kann eine unvergessliche Reise beginnen und es öffnet sich das Tor zu einer anderen, schneebedeckten Welt.

Gemeinsam statt einsam: Mit Hüttenleben zum Wir-Gefühl

Bei Winterurlaub-Anzeigen für die jüngere Generation fällt auf, dass hier in den meisten Angeboten der Fokus auf das „Miteinander“ gesetzt wird. Miteinander Skifahren, miteinander Nachtrodeln, miteinander auf einer Bierbank im Partyzelt stehen.

Ein besonders schönes Beispiel hierfür bietet die Organisation Hüttenleben. Der Slogan „5 Meter zur Piste!“ weist darauf hin, dass der Urlaub einen Aufenthalt mitten im Herzen der österreichischen Alpen verspricht. Alles Umliegende ist dabei sehr schnell zu erreichen. Auf der Website erhalten Schneebegeisterte nähere Informationen zur Art des Urlaubs: Wohnen in gemütlichen Hütten und unzählige Möglichkeiten zum Skifahren und Snowboarden. Zudem bekommen sie Eindrücke von ruhigen Abenden, actionreichen Nächten und einer unvergesslichen Zeit – das Angebot ist riesig. Wer bekommt da keine Lust, direkt die Skischuhe aus dem Keller zu holen und die Koffer zu packen?

Slogan der Organisation Hüttenleben
© Huettenleben

In der Kampagne kombinieren die Anbieter:innen von Hüttenleben einen lockeren Ton mit ansprechenden Bildern und kurzen Videoclips. In den Aufnahmen sehen Interessierte lachende Gesichter, schneebedeckte Pisten und gesellige Runden.

Die Verantwortlichen der Kampagne nutzen hier Storytelling in einer ganz bestimmten Art und Weise. Sie lassen ehemalige Teilnehmer:innen ihre eigenen Geschichten über den Urlaub erzählen. So sind auf der Website kurze Zitate eingeblendet, die positive Erlebnisse der „Happy Traveller“ zeigen. Auch auf der Instagramseite von Hüttenleben gibt es zahlreiche Einblicke von User:innen, die Erfahrungen und Selfies teilen. Das gibt dem Angebot einen persönlichen und sympathischen Touch und macht allen Motivierten Lust, auch Teil dieser Reise zu werden. Genau das richtige für einen spontanen Urlaub mit der Clique!

Persönliches Storytelling: Wohlfühlmomente im Hotel Gerl durch Familiengeschichten

Und wenn die Lust auf einen Action-Urlaub doch nicht so groß ist, dann ist die Sehnsucht nach einem Wellness-Urlaub für zwei vielleicht umso stärker. Im Hotel Gerl bei Salzburg wird der Fokus auf die familiäre Atmosphäre und die Nähe zur Natur gelegt. Der kurze, aber prägnante Slogan „Das Gerl ist kein Hotel. Jedenfalls nicht nur.“ weckt direkt die Neugier der digitalen Besucher:innen. Was hat mir dieses Hotel alles zu bieten? Welche besonderen Überraschungen erwarten mich? Bei dem Hotel handelt es sich um ein Familienunternehmen. Das löst beim Betrachten der elegant gestalteten Website direkt ein warmes Gefühl aus und intensiviert das Bedürfnis, all die liebevollen „Gerl-Werte“ selbst zu erfahren.

So erzählen Brit und Georg Gerl von ihrer Leidenschaft für Hotellerie, die schon in zweiter Generation vorhanden ist. Sie erfüllten sich mit dem „Gerl“ ihren eigenen Traum. Sie berichten von der sagenumwobenen und traditionsreichen Gemeinde Wals, in der sie das Hotel erbauten. Eine der bekanntesten Sagen der Gegend dreht sich um den Birnbaum auf dem Walserfeld. Im Jahr 476 n. Chr, soll dieser erstmals gesprossen haben. Alle Birnbäume Deutschlands entstammen seitdem von diesem Walser Baum. Das Ehepaar Gerl erzählt außerdem von knackigem Gemüse, das in der Umgebung angebaut und in der eigenen Küche verarbeitet wird und von der ländlichen Idylle, die alle Urlaubsreifen genießen dürfen.

Storytelling auf der Website des Hotels Gerl
© Hotel Gerl

Auch die Nähe zu Salzburg ist sehr praktisch, wenn doch einmal ein Bummel durch die verschneite Altstadt oder ein Besuch im weltbekannten Mozart-Haus gewünscht ist. Die Geschichte des Hotels, eingebettet in die Geschichte der Gegend – die perfekte Voraussetzung für spannendes Storytelling, das neugierig macht. Zudem setzt das Hotel auf Umweltbewusstsein – natürliche Materialien, regionale Produkte und ein nachhaltiger Umgang mit Ressourcen. Brit und Georg berichten von einem Umbau der Pool-Lounge, bei der sie kurzerhand einfach um den 90 Jahre alten Ahorn-Baum herum bauten, anstatt diesen abzureisen. Dieses Bewusstsein für Umwelt und Nachhaltigkeit spielt heutzutage für viele Kund:innen eine große Rolle bei der Hotelwahl – hier wird der Familienbetrieb diesen Ansprüchen gerecht.

Das persönliche Storytelling gibt ihnen Recht: Mit über 18.000 Follower:innen auf Instagram, verfolgen ehemalige Gäst.innen oder Interessierte den Hotelalltag im Gerl und teilen eigene Bilder von ihren Aufenthalten in der Wohlfühloase.

Ein Märchenschloss, in dem Wünsche in Erfüllung gehen – Das Badrutt’s Palace

Tauchen wir nun ein in eine Welt, umgeben von Glamour und Luxus, wo die Eiszapfen wie Diamanten funkeln und der Schnee perlenweiß leuchtet. Das Badrutt’s Palace ist eines der luxuriösesten und hochpreisigen Hotels der Schweiz und liegt inmitten des Ski-Gebiets Corviglia. Der Slogan „Badrutt’s Palace – Lassen Sie sich verzaubern im Herzen von St. Moritz“ weist auf die exzellente Lage des Hotels hin. Die elegant wirkende Website des Unternehmens wirbt damit, Tradition mit modernem Geist zu vereinen.

So wurde das Hotel im Jahr 1896 von dem passionierten Familienmensch Caspar Badrutt erbaut, das seitdem fünf Generationen in Familienbesitz ist. Der Name des Hotels wurde über die Jahre in die ganze Welt hinausgetragen, was den internationalen Kultstatus erklärt. Diese Tradition wird vereint mit den modernsten Technologien und weltoffenen Werten – der perfekte Mix für einen Aufenthalt in dem modernen Märchenschloss. Was Interessierte hier also vor allem abholt ist das Vertrauen auf jahrzehntelange Expertise und Tradition.

Eine Auszeit im Badrutt´s Palace
© Badrutt’s Palace

Die Hotelbetreiber:innen erzählen bewusst über die Anfänge und wachsende Beliebtheit des Hotels. Damit machen sie ihr Unternehmen greifbarer. Zum anderen werden Luxusfans gefesselt von der traumhaften Location und dem palastartigen Design des Hotels. Diese Gegebenheiten kombiniert mit passenden Slogans – Storytelling steckt hier in jeder goldenen Ecke des Badrutt’s Palace. Und hier braucht es nicht einmal eine gute Fee, um Wünsche zu erfüllen.

Mit Storytelling Emotionen wecken und Nähe schaffen

In allen drei Angeboten für einen Winterurlaub werden Sehnsüchte oder Bedürfnisse der Urlaubsbegeisterten angesprochen. Gerne erzählen die Inhaber:innen die Geschichte des jeweiligen Hotels, vor allem wenn es sich um einen Familienbetrieb handelt. Mithilfe von alten Legenden und traditionsreichen Gegenden holen sie Gäst:innen dadurch auf einer intimen Ebene ab.

Frau am See mit Bergpanorama
© Pexels / Riccardo

Auch das Visuelle spielt im Storytelling für Tourismus eine ausschlaggebende Rolle. Bilder und kurze Videos rufen positive Assoziationen beim Betrachtenden hervor. Damit bleiben sie in der Regel länger im Gedächtnis als ein umfassender Text. Im Hotel Gerl und im Badrutt’s Palace begegnen Besucher:innen alten Aufnahmen von der Gegend oder der Familie. Sie erhalten auch aktuellen Einblicken in die Designs der Hotels. Diese sind gekoppelt an ein Bewusstsein für Umwelt und Ressourcen. Bei der Buchung gilt es nun für jeden Schneefan herauszufinden, was am besten zu eigenen Interessen und Vorstellungen passt. Romantik, Action oder der pure Luxus? Die eingesetzten Geschichten liefern die Antwort und helfen sicherlich bei der Entscheidung.

In ihrem Beitrag über Storytelling in der Musik, entführt euch Luisa in die Welt von Rock, Pop und klassischer Musik. Auch hier ist Storytelling ein großer Bestandteil vieler Lieder, Alben und Songtexte.



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