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Von Held:in zu Held:in: Gute Mitarbeitervideos braucht die Brand
Campfire – Employer Branding Tools 8. January 2024

Von Held:in zu Held:in: Gute Mitarbeitervideos braucht die Brand

Symbolbild: Zwei Herzen mit der Aufschrift Work Besties symboliseren die Wichtigkeit von sympathischen Kolleg:innen in Mitarbeitervideos

Wir haben sie alle, die Büro-Begleiter:innen, die Arbeitstagversüßer:innen, die Felsen in der Brandung, die Ranklotzer-Kumpel:inen, die Herz-Gefährt:innen. Diese Kolleg:innen, mit denen es einfach sofort geklickt hat. Und egal, ob man heute noch zusammenarbeitet oder die gemeinsame (Arbeits-)Zeit bereits Jahre zurückliegt – den oder die Work Bestie(s) vergisst man wohl nie.

Aber wusstet ihr, dass die Beziehungen im Job bei Arbeitnehmer:innen heute sogar auf Platz eins der wichtigsten Faktoren für das Wohlbefinden am Arbeitsplatz liegt? Oh ja, nicht etwa ein zufriedenstellendes Gehalt (Platz 3) oder die hochgelobte Flexibilität (Platz 6) sind laut aktueller Umfrage ausschlaggebend für Zufriedenheit, sondern die gute Beziehung zu Kolleg:innen.

Logisch eigentlich, dass Arbeitgeber:innen im knüppelharten War for Talents also nicht (nur) auf eine strahlende Karrierepage voll schimmernder Benefits setzen sollten, sondern die eigentlichen Held:innen ins Rampenlicht stellen müssen, die Werte und Unternehmenskultur im täglichen Miteinander pflegen. Wer könnte potenzielle Talente schließlich besser überzeugen als ihre Work Besties von morgen?     

Mitarbeitervideos sind das Zauberwort und davon habe ich euch heute ein paar besonders schöne mitgebracht. Klappe und Action!

Natürlich wäre es keine Geschichte, wenn einfach ein paar Teammitglieder vor eine Kamera gepflanzt werden, um in den hellsten Farben vom Unternehmen zu schwärmen, oder? Die kurze Antwort ist nein, aber dennoch zeigt das unterhaltsame Beispiel von SAP-Experte T.Con mit ihrer Verballhornung dieses Formats quasi im Vorbeigehen, worauf es bei guten Mitarbeitervideos ankommt:

Authentisch bleiben: Mitarbeitervideos füllen Worthülsen mit Bedeutung

Jeder noch so emotionale Wert, jeder topmoderne Benefit, die schönste Mission und größte Vision sind im ersten Schritt vor allem eines: Worthülsen. Und zwar bis jemand kommt und sie mit Belegen und Bedeutung füllt. Potenzielle Bewerber:innen wollen wissen, wie genau das Miteinander im Alltag aussieht, welche Typen einem wohl auf den Bürofluren begegnen und welche Stimmung bei der Arbeit herrscht. Es geht stets um einen authentischen Einblick.

Im ersten Moment scheinen die Kolleg:innen aus dem Berliner Büro eigentlich gar nichts Wichtiges zu sagen und doch transportieren sie ganz nebenbei eine ganze Reihe von Werten und auch Vorteilen, die die Arbeit bei der App-Schmiede ausmacht. Da wäre ein modernes Büro im Herzen der Stadt, alles ist bunt, gemütlich, hip. Das internationale und diverse Team hat offensichtlich viel Spaß miteinander, macht gemeinsam Mittagspause, trinkt Champagner, guten Kaffee und lacht und lacht und lacht.

Gleichzeitig scheint die Arbeit bei Clue sehr bedürfnisorientiert. Wer seine Periode hat, bleibt – passend zur Unternehmensmission, die beiläufig gezeigt wird – Zuhause. Wer einen kaputten Rücken hat, muss nicht tagein tagaus auf unbequemen Bürostühlen sitzen. Wer laktoseintolerant ist, bekommt natürlich auch Hafermilch. Das alles sind scheinbare Kleinigkeiten, die für potenzielle  Bewerber:innen jedoch Welten über die Einstellung und Atmosphäre transportieren.

Besonders für Stellen zum Beispiel in der IT, die man heutzutage annähernd in allen Unternehmen bekleiden kann, sind diese Einblicke mitunter ausschlaggebend bei der Wahl des potenziellen Traumjobs. Steife, auswendig gelernte Lobhudeleien auf Clue als Arbeitgeberin fehlen komplett – dafür gibt es im Mitarbeitervideo aber zahlreiche Bürohunde als Bonus. Spiel, Satz und Sieg!

Ein:e Held:in wie ich! Mitarbeitervideos schaffen Identifikationspotenzial

Hat man erst eine kleine, aber feine Runde toller Mitarbeitenden für sich gewonnen, stehen die Chancen nicht schlecht, dass Menschen von ähnlichem Schlag sich als Ergänzung des Teams gut anbieten würden. Leute mit ähnlichem Background, ähnlichem Werdegang, die eben auch an einer ähnlichen Position interessiert sein könnten, horchen sicher auf, wenn ihresgleichen erzählt.

Ein wunderbares Beispiel liefert die BSR (die übrigens insgesamt eine ganz großartige Arbeitgebermarke aufgebaut hat) mit dem Mitarbeitervideo von Berliner-Urgestein Sabine Splawski. In bester Berliner Schnauze erzählt sie von ihrem Werdegang. Außergewöhnlich daran: Sie ist inzwischen zwar schon viele Jahre im Unternehmen, ist allerdings nicht direkt in jungen Jahren eingestiegen, sondern auf dem zweiten Karriereweg dort gelandet. „Ick bin ja nu och nich mehr dit jüngste Modell“, sagt sie lachend und berichtet dann, wie sie als Bedarfskraft gestartet ist, mit 50 nochmal ihren 2er-Führerschein gemacht hat, um heute Gruppenfahrzeuge zu steuern.

Mal abgesehen davon, dass sie ein großartiges Beispiel dafür ist, wie Mitarbeitende ihren Arbeitgeber auch mal authentisch loben dürfen, bietet ihre außergewöhnliche Geschichte ganz viel Identifikationspotenzial für andere Talente. Nämlich die, die vielleicht nicht mehr das neueste Modell sind, aber noch richtig was draufhaben – in einer alternden Gesellschaft eine enorm wichtige Zielgruppe!

Hemd und Schlips oder Ganzkörpertättowiert? Mitarbeitervideos zeigen Charakter

Jeder Job und jede:r Arbeitgeber:in ist anders. Und was für eine:n potenzielle:n Bewerber:in super attraktiv ist, kann für den nächsten eher abschreckend wirken. Umso wichtiger, genau die Kandidat:innen anzusprechen, die zur Kultur passen. Denn was bringt es, fachlich tolle Mitarbeitende einzustellen, die am Ende mit der Atmosphäre oder den Herangehensweisen im Unternehmen nicht klarkommen?

Mitarbeitervideos bieten also immer auch die Chance, potenziellen neuen Kolleg:innen schon mal einen kleinen Hauch des Windes rüberzupusten, der in der Firma weht. Zum Reinschnuppern quasi.

Hier tut sich noch ein Berliner Unternehmen besonders hervor (sind die Hauptstädter vielleicht einfach besonders cool?): Die BVG! In diesem Beispiel, was zugegeben keine klassische Employee Story ist, sehen wir BVGler mal abseits ihres Arbeitsalltags. Sie lesen mit traditionellem U-Bahnhof-Kacheln im Rücken, fiese Tweets über ihren Arbeitgeber.

Dabei sehen wir nicht nur direkt eine ganze Reihe von Typen aus den unterschiedlichsten Bereichen des Betriebs, wir lernen auch gleich ein paar Charakterzüge, die zukünftige Teammitglieder offenbar mitbringen sollten, kennen: hier geht es locker zu, ein bisschen ironisch vielleicht, man sollte auch mal über sich selbst lachen können und Kritikfähigkeit scheint festes Einstellungskriterium. Wer an diese Punkte für sich einen Haken machen kann, bekommt beim Anblick der bunten Truppe im Mitarbeitervideo sicher direkt Lust, sich zu bewerben.

Was, das kann man bei euch auch machen? Mitarbeitervideos bringen unbekannte Stellen aufs Radar

Neben der Hürde, überhaupt auf den Schirm potenzieller Mitarbeitenden zu kommen, können Mitarbeitervideos auch helfen, Job-Profile bekannt zu machen, von denen die Zielgruppe entweder noch gar nicht gehört oder sie bisher nicht mit dem Unternehmen in Verbindung gebracht hat. War euch beispielsweise bewusst, dass Drogerie-Kette dm auch eine eigene IT-Abteilung hat oder dass man bei der Deutschen Bahn auch Busfahrer werden kann?

Nein? Dann wird es höchste Zeit, meinen absoluten Liebling unter den porträtierten Mitarbeitenden kennenzulernen. Vorhang auf für Ottmar – Busfahrer bei der Deutschen Bahn! Der Spot ist gar nicht neu, aber ein Blogpost über Mitarbeitervideos wäre nicht komplett, wenn ich ihn nicht aufnehmen würde.

Etwas hochpolierter als die Vorgänger in dieser Liste, aber nicht minder sympathisch, steuert Ottmar seinen roten Bus durch ländliche Gebiete irgendwo in Deutschland. Während er im Vorbeifahren dem stellvertretenden Bürgermeister winkt, erzählt er ganz unauffällig von den Vorteilen, gerade bei der Bahn am Lenkrad zu sitzen. Zeit für Privatleben, viel Verantwortung, aber auch viel Freiheit als „Chef auf dem Bus“, Kontakt zu den (meist) gut gelaunten Menschen des Orts – übrigens auch als Quereinsteiger absolut machbar, selbst wenn man noch keinen Busschein sein Eigen nennt.

Und wer sich jetzt noch nicht in Ottmar und den Beruf des Bahnbusfahrers verliebt hat, für den hat er noch eine besondere Anekdote parat, denn selbst seine Frau hat er im Bus kennengelernt! Kann es noch bezaubernder werden?

Und welche Geschichten schlummern in eurem Team? Macht doch mal ein Storylistening oder Corporate Campfire und findet es heraus! Dann erzählt auch ihr euch bald mit so wunderbaren Mitarbeitervideos ins Herz neuer Talente.

Ps.: Psst, ihr seid noch unsicher, wie ihr generell mehr Storytelling in euer Employer Branding bringen könnt? Wir geben auch Einführungsworkshops 😉



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