Zum Inhalt springen
Von DIY bis Disney: Die besten Storytelling-Kampagnen im September
Brands 30. September 2025

Von DIY bis Disney: Die besten Storytelling-Kampagnen im September

Von Pseudo-Influencern über Luxusautos bis hin zu politischer Gegenrede: Unsere vier Lieblings-Kampagnen des Monats verbinden Inhalt und Inszenierung.

Storytelling Kampagnen toom ALDI Lucid Kimmel - Von DIY bis Disney: Die besten Storytelling-Kampagnen im September

toom – Pseudo-Influencer Jochen kehrt zurück

toom bringt im Herbst gemeinsam mit Scholz & Friends den Pseudo-Influencer „Jochen“ zurück – verkörpert von Schauspieler Martin Brambach. Die Kampagne spielt humorvoll mit den Mechanismen der Influencer-Kultur und übersetzt sie augenzwinkernd in die DIY-Welt.

Warum funktioniert das Storytelling?

  • Meta-Ebene: Die Kampagne reflektiert das Influencer-Phänomen, anstatt nur daran teilzuhaben.
  • Humor & Selbstironie lockern die Botschaft.
  • Nutzung von bekannten Gesichtern (Brambach) sorgt für Aufmerksamkeit und Wiedererkennung.

Statt sich der echten Influencer-Welt anzubiedern, nimmt toom sie ironisch auseinander. Das macht die Kampagne nicht nur unterhaltsam, sondern auch sympathisch bodenständig – genau das, was man von einem Baumarkt erwartet.

Lucid – „Driven“ mit Timothée Chalamet

Der Elektroautohersteller Lucid setzt auf Hollywood-Qualität: Unter Regie von James Mangold kämpft Timothée Chalamet in einem filmischen Spot um Liebe, Stil und Autopower. Ein Roadtrip, dramatische Bilder, Emotion – und mittendrin: Lucids Elektroauto.

Warum funktioniert das Storytelling?

  • Filmästhetik: Der Spot wirkt wie ein Blockbuster.
  • Star-Power: Chalamet zieht Aufmerksamkeit und Emotion.
  • Fokus auf Erlebnis statt Technik: Vorteile wie Reichweite und Ladezeit werden durch Story eingebettet.

Lucid zeigt, wie Marken Premium-Storytelling für sich nutzen können: filmisch, ästhetisch, mit Hollywood-Glanz. Für mich fast ein bisschen too much – aber genau darin liegt die Stärke: Wer sich als Luxusmarke positionieren will, darf nicht klein spielen.

ALDI SÜD – Große Geschichte aus kleinen Minzbonbons

ALDI SÜD macht aus unscheinbaren Minzbonbons ein großes Kinoerlebnis – Storytelling auf Produktebene, das Alltagsgegenstände überhöht und emotional besetzt.

Warum funktioniert das Storytelling?

  • Verwandlung: Ein kleines Produkt wird zur Heldin einer Mini-Geschichte.
  • Emotionalisierung von Markenartikeln: Konsument:innen werden eingeladen, das Produkt neu wahrzunehmen.
  • Kinoästhetik & Inszenierung bringen Premiumgefühl in den Supermarkt.

Wenn ein unscheinbares Minzbonbon zum Kinoerlebnis wird, beweist das: Storytelling funktioniert auch da, wo man es nicht erwarten würde. Für ALDI ein mutiger Schritt, der zeigt, dass Discount nicht gleich langweilig sein muss.

Pressefreiheit – Widerstand gegen Disney und Rückkehr von Jimmy Kimmel

Im Fall von Disney entstand eine dezentrale Gegenbewegung, die sich öffentlich gegen die Plattform richtet. Ziel war es, den US-Talkmaster Jimmy Kimmel zurückzubringen und zugleich ein Zeichen für Pressefreiheit zu setzen. Die kommunikative Wirkung jedes einzelnen mit nur einem Klick auf den Cancel-Button: sowohl an der Börse als auch im TV-Programm unübersehbar.

Warum funktioniert das Storytelling (als Gegenkampagne)?

Für Meinungsfreiheit, gegen Zensur – zentrale Werte, an die Disney erinnert wurde

Kommunikation als Werkzeug für Protest und Haltung: Für mich ein hoffnungsvolles Beispiel dafür, wie viel Macht Gesellschaft und Verbraucher:innen haben. Besonders dann, wenn Marken – ironischerweise gerade jene, die durch Storytelling groß geworden sind – als Sprachrohre von Autokraten agieren.

Trends & Learnings aus diesen Kampagnen

  • Meta-Storytelling & Reflexion (toom) – Marken kommentieren ihre eigene Mechanik.
  • Erlebnis über Produkt (Lucid) – technische Vorteile durch emotionale Geschichten vermitteln.
  • Überhöhung des Alltäglichen (ALDI SÜD) – Alltagsprodukte zum Helden machen.
  • Kommunikation gegen Marken – Storytelling kann auch Widerstand inszenieren und gesellschaftlich wirken.



Share this article