Case Study: Influencer Marketing Jake*s von Peek & Cloppenburg
Nora: Du hast vorhin gesagt, dass euer erster Kunde bei RSA ja P&C war und da hast du mir Vorfeld auch von einem Case, von einer Marke von P&C erzählt, wo ihr noch mal einen anderen Schritt gegangen seid. Vielleicht erzählst du mir auch noch mal, warum das überhaupt möglich ist, was vielleicht Voraussetzungen sind, damit ihr das machen konntet und warum du auch diese Kampagne als gute Storytelling Kampagne siehst.
Norman: Genau, also die erste Marke, die wir von P&C betreut haben, war die Marke Review. Das ist ein Jugendlabel von P&C – Jugendlabel, naja, also eine für eine jüngere Zielgruppe entwickelte Marke. Der Case, von dem ich dir aber erzählt habe, ist die Marke Jake*s, die richtet sich so – nicht, dass das jetzt zu langweilig wird – aber sie richtet sich an die sophisticated, erfolgreiche Frau.
Nora: Also mich!
Norman: An dich, selbstverständlich! Du bist übrigens zu 200 % Teil der Zielgruppe: 25 +, Nora, Frauen, die mehr wollen im Leben als auch in der Karriere, aber die sich dementsprechend auch mit dem nötigen Zeitgeist kleiden wollen. Das ist diese Kombination aus Business und casual, das verschwimmt immer mehr miteinander. Das können wir auf der Straße sehen, das können wir in der Mode per se sehen, in jedem zweiten Lookbook. Genau an diese Zielgruppe richtet sich die Marke Jake*s.
Was mir an diesen Geschichten sehr gefällt, ist, sowohl bei Review, dem Jugendlabel, das wir für P&C betreuen, als auch bei Jake*s, was sich mehr an die gehobenere, modische Zielgruppe bei Frauen richtet – es ist ein reines Frauenlabel-, dass P&C verstanden hat, dass sie nicht ihre komplette DNA einfach nur über die Influencer drüber schütten können. Sie haben sich über die letzten fünf Jahre stetig mit den Influencern weiterentwickelt und das ist etwas, was ich als großen Luxus empfinde im Umgang mit Kunden: Dass ich sagen kann „Okay, wir gucken erstmal was bei den Influencern los ist, bevor wir die nächsten Maßnahmen lancieren“. Jake*s war wirklich immer so flexibel und so frei und hat ihr Portfolio in der Strategie immer wieder gedreht, sowohl in der Entwicklung der Produkte, als auch in der Ausrichtung dessen, was die Frau da draußen heute tragen will.
Wir haben z.B. einen sehr feinen und ausgewählten Verteiler an relevanten Influencerinnen in Deutschland für Jake*s definiert, die nicht nur tonangebend sind als loyale Influencer – wir haben ja auch viel über Glaubhaftigkeit und Loyalität gesprochen. Das ist z.B. ein wichtiger Punkt für uns, aber das ist jetzt eine Empfehlung, die RSA abgibt, dass man wirklich kontinuierlich und langfristig mit den Influencern zusammen arbeiten soll. Da haben wir schon vor längerer Zeit quasi eine Art Stil-Elite für Jake*s aufgebaut, die immer wieder Jake*s tragen, und das nicht nur über einen Monat oder zwei – teilweise gerne über Jahre hinweg. Aber wir haben uns auch gemeinsam mit den Influencern weiterentwickelt.
Wenn es zum Beispiel um das Thema Reisen ansteht – wir gehen mit Influencern auf Reisen – haben wir in den letzten Jahren festgestellt: Wir müssen als Marke keine eigenen Reisen mehr lancieren, weil Influencer eh die ganze Zeit unterwegs sind. Es ist also quasi an uns, zu gucken wie können wir uns da immer wieder stetig präsentieren? Wir haben gerade – das ist es relativ neu -, basierend auf den Trends von heute – ich glaube, da wollen wir jetzt auch in dem Gespräch irgendwo hin – das Konzept entwickelt, das nennt sich „Jake*s in the City“, wo wir im Prinzip uns als Marke auch ein ganzes Stück weit mehr zurücknehmen. Wir sagen, dass wir einfach immer Teil davon sind, wenn unsere modernen Frauen, die in der Großstadt zu Hause sind, überall auf der Welt unterwegs sind. Wir sind einfach im Koffer immer mit dabei. Das ist ein Konzept, bei dem ich sage, das richtet sich halt zu 100% Prozent mehr nach den Influencern und wir stellen uns dann nicht hin aka „Wir wollen jetzt die Marke sein, die in allen Städten aktiv ist und jetzt machen wir wilden Stuff in jeder Großstadt in Europa“, sondern wir gucken einfach.
Wir haben uns unserem Pool angeschaut und uns mal angeguckt „wo fahren die denn dieses Jahr überhaupt alle hin?“ und haben im Prinzip sogenannte Add-On Kampagnen kreiert. Man hängt sich dann vielleicht noch mit einem kleinen Produktionsteam hinten dran und stellt den Corporate Content für das Unternehmen dadurch sicher, aber den Rest entscheiden die Influencer selbst.
Ein zweiter, großer Apparat, der auch wichtig ist, sind natürlich immer die ganzen Trend-Themen. Also analoge Fotografie z.B. Die Leute sind übersättigt, die Leute haben genug, diese Totästhetisierung auf Instagram hängt allen irgendwie raus. Man will jetzt wieder eckiger und kantiger sein. Das ist etwas, das ist uns – RSA gibt es jetzt seit 8 Jahren – jetzt nicht neu, dass sich die Visualisierung immer wieder neu definiert. Das ist etwas, das sowieso immer To Do ist, zu gucken „wie sieht denn Inhalt jetzt gerade aus?“ Aber aktuell z.B. merken wir schon sehr, dass der Trend zur analogen Fotografie wieder irgendwie ganz weit vorne ist.
Das ungefilterte Foto gab’s auch noch eine Zeit lang, dass jetzt alles total real sein muss. Ich muss ja immer noch dazu sagen, man denkt ganz oft, das wäre alles total glaubwürdig – wir hatten es ja vorhin, Glaubwürdigkeit -, am Ende ist trotzdem alles genau so produziert. Auch wenn es heute vielleicht im Auge des Betrachters ein bisschen realer aussieht, hat es trotzdem ein strategisches Konzept.
Wir haben dieses Jahr dann auch mit unseren Talents zusammen einen Workshop gemacht für analoge Fotografie und haben dann natürlich nicht nur Inhalte für die Marke produziert, sondern auch für die Influencer selbst. Ich will damit nur sagen: Was mir daran gefällt, ist, dass hier sehr viel Flexibilität seitens des Unternehmens besteht, sich immer wieder ausprobieren. Das will ich aber auch in Anführungsstrichen sagen, weil das natürlich feine, überschaubare Marken sind, die sich sowas erlauben können.
Wenn ich jetzt für Schwarzkopf, einer unserer Großkunden, eine globale Master-Brand-Strategie entwickeln muss, dann geht es vor allem darum, einen kühlen Kopf zu bewahren und irgendwie müssen wir – also entschuldige, da müsste ich jetzt meine Hausaufgaben machen – wir reden hier von über 30 Ländern, die da koordiniert werden müssen mit allen Influencer Maßnahmen und Co., da ist häufig nicht viel Platz, um solche feinen, detaillierten Geschichten auf globaler Ebene durchzuführen.
Also wie gesagt, es liegt immer sehr am Unternehmen selbst, wo die aktiv sein wollen. Ist es ein globaler Auftrag oder ist es ein lokaler Auftrag? Wenn ich Wünsche äußern darf, dann gefällt mir das sehr so, wie sich z.B. unsere Kollegen bei P&C mit uns entwickelt haben, die wirklich die Bedürfnisse des Influencers und deren Trends immer vorangestellt haben, und erst dann ihre Strategie und ihre Maßnahmen entwickeln.
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Redaktion
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Brand Storytelling, Content Marketing, Influencer Relations, Marketing