Es begab sich im Jahr 2007, als ich relativ zu Beginn meiner PR-Karriere als Kunden ein frisch gegründetes Startup begrüßte, das gegen einen fast übermächtigen Goliath antrat. Die Rede ist von TopTarif, damals ein Winzling im Vergleich zum Platzhirschen Verivox, der sich jedoch zum ernsthaften Konkurrenten mauserte, bis er sogar von dem Marktführer übernommen wurde. Wann immer es in der Presse um Strom- oder Gasanbieter ging, war Verivox quasi fast automatisch als Experte zitiert. Wie konnten wir da mithalten und innerhalb weniger Monate gleichberechtigt neben dieser Übermacht in der Tagesschau genannt werden?
Mit Daten, möglichst frisch gelieferten Informationen für die Verbraucher:innen, wann sich wo welche Strom- oder Gaspreise ändern würden. Heute ein No-Brainer, war es damals für mich die lehrreichste Erfahrung, wie man mit wenig Extra-Honorar und trotz geringer Bekanntheit in den größten Medien Erwähnung findet. Der Einsatz von Daten ist und wird immer mehr ein Grundpfeiler der PR. Doch woher nehmen Unternehmen aussagekräftigen Zahlen?

Quelle: Anna Nekrashevich on Pexels
1. Quantitative Umfragen
Repräsentative Umfragen unter Verbraucher:innen sind die Basis aussagekräftiger Statistiken, wie sie Journalist:innen am meisten lieben. Dafür können Unternehmen mit etablierten Instituten zusammenarbeiten, insofern das nötige Budget vorhanden ist. Wichtig ist dabei aber, dass am Ende keine werblichen Aussagen dabei herum kommen à la „40 Prozent aller Deutschen bevorzugen bei Unternehmen X für ihre Versicherungen“. Stattdessen dienen Verbraucherumfragen aus Markensicht eher dem Agenda Setting und der Awareness für bestimmte Themen, z.B. „XY Prozent der Deutschen planen, in den nächsten 12 Monaten ihre Versicherung zu wechseln“.
Für große Firmen, die Tausende von Mitarbeitenden über alle Kontinente hinweg beschäftigen und so Zugriff auf erhebliche Daten-Quellen haben, bewähren sich quantitative Befragungen aber auch in den eigenen Reihen. Gleiches gilt für Umfragen unter Endkund:innen. Hieraus können ebenso spannende Werte und Aussagen erhoben werden, die der Kommunikation nutzen. Dafür können selbst schon jüngere Unternehmen auf ihren Kundenstamm zurückgreifen und mit selbst durchgeführten Umfragen spannende Insights entdecken.
Kleiner Tipp am Rande: Manchmal lohnt es sich, schon bestehende quantitative Studien auch ausfindig zu machen, die
- noch nicht sehr häufig zitiert wurden
- oder kombiniert mit anderen Umfragen, spannende neue Zusammenhänge ergeben
- oder mit einem grafischen Upgrade nochmal interessanter für die Medien werden.
So geschehen 2014 bei unserem Kunden ProvenExpert.
Posted By
Miriam Rupp
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Brand Storytelling, PR