Ann Nixon Cooper aus Atlanta, 106 Jahre alt – Obama erzählt von einer Frau, die die Rückschritte und die Fortschritte eines ganzen Jahrhunderts in Amerika gesehen hat. Geboren eine Generation nach der Sklaverei, in einer Zeit, in der sie als Frau und wegen der Farbe ihrer Haut nicht wählen durfte. Infolgedessen erinnert Obama an die großen Ereignisse der letzten 100 Jahre und erzählt die Geschichte einer einzelnen Wählerin – von einem kleinen Teil des großen Ganzen.
Warum wir seine Geschichten lieben: Obama selbst tritt in den Hintergrund und macht die einzelnen Wähler:innen zu den wahren Held:innen der Reise. Er spricht von echten Menschen und ihren Geschichten. Diese holen das Publikum ab, lassen ihn authentisch wirken und lösen vor allem Emotionen aus. Er macht seinen Wahlsieg nicht zum persönlichen Erfolg, sondern zum gemeinsamen Fortschritt à la Yes WE can. Nicht ganz unbeteiligt daran ist natürlich Jon Favreau, Obamas damaliger Redenschreiber. Favreau ist nicht nur von Obamas Redekunst, sondern auch von fünf Punkten überzeugt, die für erfolgreiches Reden und Geschichten erzählen entscheidend sind: eine Botschaft, die Story drum herum, die Prägnanz der Rede, das Wissen um das Publikum und schlussendlich große Emotionen.
2. Four More Years: Storytelling in 13 Zeichen
Drei Worte, ein einfaches Bild: Obama feiert den zweiten Wahlsieg mit seinen Twitter Follower:innen. Mit dem eigentlich simplen Twitter-Post „Four more years.“ stellte der frisch wiedergewählte Präsident 2012 einen Twitterrekord auf. Mehr als 500.000 Nutzer:innen (bis heute über 950.000 Retweets) teilten seine Nachricht, genau wie seine Begeisterung. Damit schafft er es auf Platz eins der populärsten Tweets, die bis dato über den Microblogging-Kanal versendet wurden.
Warum wir seine Geschichten lieben: Kurz und knackig auf 140 Zeichen: Barack Obama weiß, wie persönliches Branding funktioniert. Mit einer klaren Botschaft, strategisch prägnanten Worten und unterstrichen durch das gemeinsame Bild mit First Lady Michelle catcht er seine Leser:innen. Auf einfache Weise wird der gesamte Wahlkampf zusammengefasst und bedeutet doch so viel: Zusammenhalt, Hoffnung, unerschütterliches Selbstbewusstsein, Stolz und große Erleichterung. Sein vorangegangener Post „This happened because of you. Thank you.“ zeigt erneut, dass er nicht sich selbst als Helden, sondern wenn überhaupt als Mentor ansieht. Wir sagen: Storytelling vom Feinsten.
3. Faces of Change: Die ObamaCare-Kampagne
Posted By
Louisa Beneker
Categories
Brand Storytelling, Leadership, Politik & NGOs, Rhetorik