Storytelling in der Immobilienbranche: Mit ansprechenden Geschichten Wohnträume erschaffen
Häuser als Mittelpunkt einer Geschichte verzaubern potenzielle Käufer:innen.
Ein lichtdurchflutetes Penthouse in der Stadt, eine Villa im Grünen oder ein charmantes Häuschen am Meer. Jeden Tag im persönlichen Wohntraum aufstehen, frische Luft einatmen und sich einfach wohlfühlen. Wer würde sich nicht gerne in dieser Wunschvorstellung wiederfinden? Das Zuhause ist unser Lebensmittelpunkt. Kein Wunder also, dass Wohnen den Menschen am Herzen liegt und wir viele Emotionen damit verbinden.
Auf dem heutigen Immobilienmarkt genügt es jedoch nicht mehr, ein Appartement oder Grundstück einfach aufzulisten und darauf zu hoffen, dass sie schnell verkauft oder vermietet werden. Mit einer hohen Konkurrenzdichte und bei gleichzeitig enormen Kaufpreisen ist es für Anbieter:innen immer wichtiger geworden, Wege zu finden, um sich abzuheben.
Hier kommt Storytelling ins Spiel. Es eignet sich perfekt, um potenzielle Kund:innen anzusprechen und Wohnträume wahrwerden zu lassen. Gelungene Geschichten haben nämlich die Fähigkeit, Emotionen zu wecken, Vertrauen aufzubauen und Interessenten auf einer tieferen Ebene anzusprechen. Wie auch in anderen Bereichen hängt hier der Erfolg der Kommunikation davon ab, wie authentisch das Storytelling aufgebaut ist. Dieser Blogbeitrag gibt einen Überblick darüber, welche stilistischen Mittel sich für packende Geschichten eignen und wie Unternehmen oder Makler:innen es schaffen, Privatpersonen in den Bann der Immobilienwelt zu ziehen.
Die Geschichte der Immobilie: Eine Reise in vergangene Zeiten
Erzählungen über frühere Bewohner:innen können das Kaufinteresse verstärken
Immobilien sind mehr als nur Beton und Ziegelsteine. Sie sind Zeug:innen der Vergangenheit, und in ihren Mauern sind oft Geschichten verborgen, die es wert sind, erzählt zu werden. Storytelling kann verwendet werden, um die Historie eines Hauses zum Leben zu erwecken und potenzielle Käufer:innen zu faszinieren. Ein bewährter Ansatz besteht darin, die Geschichten früherer prominenter Bewohner:innen zu nutzen, um das Interesse zu steigern. Historische Objekte, die einst von berühmten Persönlichkeiten bewohnt wurden, umgibt oft eine ganz besondere Aura. Anekdoten über diese Prominenten verleihen der Wohnung einen Hauch von Glamour und Prestige.
Die Aufgabe des Storytellings besteht darin, diese Geschichten zu sammeln, zu verfeinern und sie auf eine Art und Weise zu präsentieren, das sich die Betrachtenden fühlen, als könnten sie das frühere Leben in diesem Gebäude selbst miterleben.
Mit Storytelling in das Leben früherer Bewohner:innen eintauchen
Makler:innen stellen so beispielsweise folgendes inspirierendes Szenario vor und lassen damit die Geschichte des Hauses lebendig werden: Die Kund:innen betreten (gedanklich oder buchstäblich) eine herrschaftliche Villa und erfahren von den glamourösen Abendgesellschaften, die in den Salons stattfanden, von den Künstler:innen und Intellektuellen, die hier verkehrten, oder von den politischen Entscheidungsträger:innen, die in diesen Mauern residierten.
Das ist Storytelling in Aktion – eine Zeitreise durch Erzählungen, die die Immobilie in einem neuen Licht erscheinen lässt. Durch die Schilderung der Leben früherer Bewohner:innen wird nicht nur die historische Bedeutung des Hauses betont, die Käufer:innen stellen auch eine emotionale Verbindung dazu her. Der Wunsch, in diesen besonderen Räumen zu leben und sie mit neuen Erinnerungen zu füllen, wird größer.
Fixer-Upper und weitere Renovierungsprojekte
Vorher- Nachherbilder erzählen die Geschichte der Transformation.
Hinter jeder Immobilie verbirgt sich eine Geschichte. Sei es die Vergangenheit des Gebäudes selbst oder die der ganzen Nachbarschaft. Eine besonders wirkungsvolle Methode für Storytelling für Immobilien besteht darin, die Entwicklung von Renovierungsprojekten zu erzählen, die das Haus von einem vernachlässigten Zustand in ein wahres Schmuckstück verwandelt haben.
Storytelling ermöglicht, die Vision und die Träume hinter dem Renovierungsprojekt zu vermitteln. Dabei verdeutlichen Investor:innen, wie sie die Immobilie betrachten und sich vorstellen, sie in neuem Glanz erstrahlen zu lassen. Dieser Schritt ist entscheidend, um die Käufer:innen in die Geschichte einzubeziehen und sie von der Möglichkeit zu überzeugen, selbst Teil einer Transformation wie dieser zu werden.
Die anschließende ausführliche Dokumentation der Renovierung rückt dann die eigentliche Arbeit in den Fokus. Hier erzählen die beteiligten Handwerker:innen von den Herausforderungen, die während des Projekts auftraten. Außerdem beschreiben Verantwortliche die getroffenen Entscheidungen zur Verbesserung der Immobilie. Dadurch entsteht im besten Fall das Gefühl, hautnah dabei zu sein.
Die endgültige Verwandlung markiert schließlich den Höhepunkt der Renovierungsgeschichte. Dabei nutzen Makler:innen idealerweise Vorher- und Nachher-Bilder, um die beeindruckende Transformation zu visualisieren. Verbesserungen sollten detailliert gezeigt werden und die Annehmlichkeiten sowie das moderne Design, das nun vorherrscht im Vordergrund stehen. Eine perfekte Inspiration für Kaufinteressierte, sich ihren eigenen Fixer-Upper-Traum zu erfüllen, genau wie in US-Einrichtungsserien.
Persönliche Geschichten von Kund:innen: Wie Bewohner:innen ihr Glück fanden
Home Sweet Home: Testimonial-Geschichten erhöhen die Glaubwürdigkeit.
Persönliche Geschichten zufriedener Kund:innen sind ebenfalls eine Möglichkeit, um Menschen für ein Wohnobjekt zu begeistern. Schließlich berichten sie aus erster Hand, wie sich ihr Leben durch den Kauf verändert hat.
Frühere Kund:innen werden eingeladen, ihre persönlichen Erfahrungen bei der Suche nach einem neuen Zuhause zu teilen. Diese Erfahrungen sollten ehrlich und authentisch sein, um bei den potenziellen Käufer:innen Vertrauen aufzubauen. Idealerweise beleuchten die Erzählungen die Entdeckung der Immobilie, die besonders geschätzten Eigenschaften und die Verbesserungen im Leben seit dem Kauf. Dabei ist es sehr wichtig, die Privatsphäre der Eigentümer:innen zu schützen und sicherzustellen, dass ihre Geschichten ausschließlich mit ihrer ausdrücklichen Zustimmung verwendet werden, um rechtliche und ethische Standards zu wahren.
Bestenfalls enthalten die Storys alle relevanten Aspekte für die potenzielle Käuferschaft, um eine Verbindung zur Zielgruppe herzustellen. Wenn ein Grundstück besonders für Familien geeignet ist, helfen Erzählungen von Eltern oder anderer Familienmitglieder, um ein greifbares Bild von den Annehmlichkeiten und der Umgebung zu zeichnen.
Darüber hinaus ist es ratsam, die emotionalen Aspekte zu betonen, wie das Gefühl von Zugehörigkeit, Sicherheit und Wohlgefühl, die das Haus bietet. Dadurch entsteht in den Köpfen potenzieller Käufer:innen eine Vorstellung, wie sie selbst in diesen Räumen leben. Die Geschichten sollten sich außerdem nicht allein auf rationale Fakten beschränken. Es ist ebenso wichtig, den Kontext für die Entscheidungen der Testimonials zu liefern. Welche anderen Möglichkeiten hatten sie vorher in Betracht gezogen? Was hat sie dazu bewogen, sich für diese Immobilie zu entscheiden?
#Roomtour: Wie digitale Medien zur Vorstellung von Immobilien genutzt werden
Soziale Medien sind durch ihren visuellen Fokus perfekt, um Immobilien in Szene zu setzen. Dazu verwenden Anbieter:innen beispielsweise ästhetische Videos, um virtuelle Touren von Immobilien zu ermöglichen. Idealerweise werden die Videos von Erzählungen über die Hintergründe der Häusern, ihre Entstehung und frühere Bewohner:innen begleitet, um das Erlebnis persönlicher zu gestalten. Betrachter:innen tauchen dadurch besser in ein potenzielles Leben an diesem Ort ein. Außerdem hilft es ihnen einzuschätzen, ob die Immobilie ihren Bedürfnissen und Vorlieben entspricht. Wie in vielen Bereichen hat Corona auch bei dieser Form der Digitalisierung eine große Rolle gespielt. In Zeiten von Distanzregeln wurden Wohnungsbesichtigungen ins Internet verlegt und so virtuellen Roomtours einen Kickstart gegeben.
Besonders beliebt ist dieses Mittel zudem im Luxussegment, denn Social Media bietet eine immersive Möglichkeit, die einzigartigen Merkmale und die hochwertige Ausstattung von Immobilien zu präsentieren. Potenzielle Käufer:innen erleben die Immobilie in ihrer ganzen Pracht, ohne physisch anwesend sein zu müssen, was Zeit und Aufwand spart. Zudem ermöglichen virtuelle Touren eine weltweite Ansprache von internationalen Käufer:innen und betonen die Exklusivität und Diskretion, die im Luxusbereich oft geschätzt werden. Sie bieten Raum für eine außerordentlich ästhetische, visuelle Präsentation und sind damit perfekt geeignet, um Qualität und den Wert von Prestigeimmobilien zu betonen.
Die Geschichte des Maklers: wenn die eigene Person zur Marke wird
Ein weiteres Stilmittel für das Marketing von Immobilien besteht darin, mit Storytelling etwas über das Leben als Makler:in zu erzählen. Indem die Expertise und langjährige Erfahrung in der Branche betont und mit Beispielprojekten unterstrichen wird, bauen Käufer:innen leichter Vertrauen auf. Wenn Interessierte nach einem oder einer Immobilienvermittler:in suchen, möchten sie schließlich jemanden wählen, der oder die die Fähigkeit hat, ihnen bei der Erreichung ihrer Ziele zu helfen und ein großes Portfolio an Objekten verwaltet. Indem Makler:innen also ihre eigenen Geschichten teilen, zeigen Sie potenziellen Kund:innen, dass sie genau die Expertise haben, die gesucht wird.
Einige Immobilienvermittler:innen versuchen dieses Vertrauen aufzubauen, indem sie aktive Einblicke in ihren Arbeitsalltag geben. Eine Möglichkeit ist es, dies in Form von klassischer PR und Auftritten beispielsweise in Lifestyle-Zeitschriften oder Fernsehsendungen zu bewerkstelligen, wie der bekannte deutsche Makler Marcel Remus als Teil der Vox-Sendung „Goodbye Deutschland“. In den USA sind Makler:innen durch Sendungen wie das Netflix-Format „Selling Sunset“ sogar zu echten Berühmtheiten geworden und nutzen ihre Prominenz nun auch auf Social Media, um Häuser vorzustellen.
Mit Social Media Immofluencer:in werden
In den USA haben sich auf diese Art und Weise eine Reihe erfolgreicher Immofluencer etabliert. Die meisten Content Creators bedienen dabei den Luxussektor und ihre Storys erwecken den Traum von einem gehobenen Lebensstil in den Köpfen der User:innen. Eine interessante Möglichkeit zur Vermarktung zeigt der Influencer Cash Jordan, der sich darauf spezialisiert hat, besonders ungewöhnliche Wohnobjekte vorzustellen.
Einen ähnlichen Ansatz verfolgt in Deutschland der Account mr.unrealestate.
In Deutschland haben insgesamt allerdings bisher nur wenige Makler:innen das Potenzial von Social Media für sich entdeckt. Die meisten Accounts aus dem Immobilienbereich bewerben keine Häuser, sondern konzentrieren sich stattdessen auf Strategien zum Vermögensaufbau mit Immobilien.
Fazit: Emotionen schaffen, die lange nach dem Immobilienkauf anhalten
Storytelling ist ein effektives Mittel, um sich im hart umkämpften Immobilienmarkt von der Konkurrenz abzuheben und aufzufallen. Das Erzählen von Geschichten verleiht den Wohnobjekten und den Menschen dahinter einen persönlichen Touch und spricht die Emotionen potenzieller Käufer:innen an. Erfolgreiche Storys vermitteln dabei nicht nur Informationen, sondern schaffen eine Verbindung, die lange nach dem Kauf Bestand hat.
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